3. Januar 2019

Antideutscher Angriff bei Silvesterkundgebung in Hamburg



Zur Silvesternacht fand in Hamburg vor dem Untersuchungsgefängnis am Holstenglacis eine Kundgebung für die dort inhaftierten politischen Gefangenen statt. Dabei wurden eine knappe Hand voll antiimperialistischer Jugendlicher von einem Mob aus Antideutschen und antikommunistischen Szene-Zecken mit Pfefferspray, Silvesterraketen, Schlägen und Tritten angegriffen, in dem erfolglosen Versuch, ihnen ein Transparent zu entwenden.

Aufgerufen von der „United we stand“ Antirepressionsstruktur zum G20-Gipfel und dem Freiheitskomitee für den Genossen Musa Asoglu fand am Silvesterabend ab 23 Uhr eine Kundgebung vor dem Knast statt. In ihm sitzen die türkischen Revolutionäre und Antiimperialisten Musa Asoglu und Erdal Gökuglu ein, weil sie angeblich Mitglieder in der Volksbefreiungspartei-Front der Türkei (DHKP-C) sein sollen. Außerdem der Heval Mahmut Kaya, dem Mitgliedschaft in der kurdischen Nationalbewegung vorgeworfen wird. Seit einem halben Jahr werden auch Can und Halil aus Frankfurt am Main sowie der Franzose Loic hier eingesperrt, weil sie sich an den Protesten und Kämpfen gegen den G20-Gipfel in Hamburg beteiligt haben sollen. Also mindestens sechs Gefangene der politischen Widerstandsbewegung, aus Kämpfen die wir unterstützen, denen auch an Silvester gezeigt werden sollte, das sie nicht alleine sind und Solidarität erfahren.


Wir sind seit Jahren in der Antirepressionsarbeit und der Solidaritätsarbeit mit politischen Gefangenen in der BRD und im Ausland aktiv, gerade auch für die Genossen migrantischer Strukturen die in der BRD mittels § 129b eingekerkert werden. Haben Solidaritätskampagnen entwickelt und unterstützt und eigene Veranstaltungen zu ihnen organisiert. In Hamburg unterstützen wir z. B. seit Anfang an die Solidarität mit dem Revolutionär Musa Asoglu. Die politischen Gefangenen sind unsere Würde und verdienen unsere Solidarität und unseren Widerstand. Wir hatten eigene Gefangene und werden sie noch haben, dass entspricht der Natur des Kampfes.

An der Silvesterkundgebung nahmen fünf Sympathisanten des Revolutionären Kollektiv Hamburg und des Jugendwiderstands teil. Vier Genossinnen und Genossen am Transparent „Freiheit für alle politischen Gefangenen!“ mit den kleinen Unterschriften des Jugendwiderstand und des demokratischen Migrantenverbands ADHK. Ein weiterer Genosse stand mit Kinderwagen und zwei jungen Kindern etwas abseits.

Von Anfang an spielten sich anwesende Antideutsche und antikommunistische Szene-Zecken auf, beleidigten und bedrohten die Transpiträger. Es wurden über den gesamten Zeitraum hektisch immer mehr Antideutsche und Szene-Leute und Grüppchen herantelefoniert und dazugeholt, die teilweise sonst gar nicht zu der Knastkundgebung für die Gefangenen gekommen wären. Was haben Antideutsche auch auf einer Kundgebung für, unter anderem, kämpfende türkische Antiimperialisten auf die ein US-Kopfgeld ausgesetzt ist zu suchen. Gegen 0 Uhr unternahmen 20 von ihnen einen ersten erfolglosen Versuch unsere Genossen abzudrängen. Die anwesenden Genossen der migrantischen Vereine schritten ein, schoben die Antideutschen weg und redeten auf sie ein. Erst in absoluter Überzahl erfolgte dann einige Zeit später der Angriff durch einen Pulk von 50 Antideutschen und Szene-Zecken, aus dem ungefähr 30 direkt aktiv wurden. Sie versuchten – wie bereits zuvor angekündigt – das Transparent für die politischen Gefangenen abzuziehen. Es kam erst zu einem Gerangel und dann zu einem regelrechten Tauziehen um das Transparent, bei dem auch die Freunde der Migrantenvereine von ATIK und ADHK unseren Genossen halfen und ebenso wie die Freunde von Halk Cephesi (Volks Front) das Transparent mit verteidigten.

Während ein Genosse am Boden war, traten und schlugen mehrere Antideutsche auf seinen Kopf und Körper ein. Trotz ihrer zigfachen Überzahl setzten sie Pfefferspray gegen einen anderen Genossen ein. Der Kinderwagen mit den kleinen Kindern wurde von dem ehrenlosen Dreckspack mit Silvesterraketen und Böllern beschossen, was zum Glück nur Brandlöcher auf dem Wagen hinterließ. Das alles bei einer Kundgebung unter der Parole „Unsere Solidarität gegen ihren Knast! United we stand“, direkt vor dem Knast und vor den Bullen.

Unsere vier Genossinnen und Genossen am Transparent haben sich gestellt und trotz krasser Unterzahl nicht nachgegeben, auch das Transparent konnte verteidigt und gesichert werden. Die ausländischen Strukturen und Genossen, die türkischen Migrantenvereine und auch Kurden und Iraner, waren empört über den antideutschen und antikommunistischen Angriff des deutschen Szene-Zeckenhaufens.

Die Schweine nutzten aus, dass wir an diesem Tag so wenige waren. Doch nicht mal bei diesem Kräfteverhältnis erreichten sie ihr Ziel. Beim aufgehetzten Kleinbürger-Mob haben solche Artikel und Fakenews wie der jüngste vom Tagesspiegel eben ihre Wirkung, durchaus ähnlich wie bei der Hetze gegen Flüchtlinge. Und mit Wahrheit oder Fakten kommt man auch hiergegen nicht an, sondern nur mit Gewalt und körperlicher Überlegenheit.

So haben sie das neue Jahr begonnen. Der Vorfall erinnert an den antideutschen Angriff auf den antiimperialistischen Block bei der Gegendemo zur „Merkel muss weg“-Kundgebung am 7. November in Hamburg (Junge Welt und Stellungnahme). Hier wurden Antiimperialisten wegen eines Transparents mit dem Slogan „Israel erklärt sich per Gesetz zum Apartheidsstaat“ gegen das neue rassistische „Nationalitätengesetz“ der Netanyahu-Regierung bedroht, beschimpft, angegriffen und das Transparent entwendet, ein älterer Palästinenser zu Boden gestoßen.

Die antideutschen Schweine und die Szene-Unschuldslämmer, die andauernd wegen vermeintlicher innerlinker Gewalt rumheulen, haben nun ein weiteres mal ihre scheinheilige Doppelmoral offenbart. Mit Tritten gegen den Kopf eines am Boden Liegenden, mit Silvesterraketen und Böllern auf Kinderwagen und Kinder, mit einem feigen Angriff von 30 auf 4, mit Pfefferspray. Und das alles auch noch ohne Erfolg.

An alle antiimperialistischen und wirklich linken Genossen und Strukturen in Hamburg: Hört auf zu Schweigen, hört auf euch so etwas in eurer und unserer Stadt gefallen zu lassen, hört auf euch isolieren und spalten zu lassen oder opportunistisch hinter Szenefrieden und Freundschaften zu verstecken, schlagt zurück! Es gab mal ein anderes Kräfteverhältnis in dieser stolzen Stadt Thälmanns und das gilt es wiederherzustellen und auszubauen, wenn linke Politik wirklich umgesetzt und verteidigt werden soll. Solche Provokationen und Angriffe von reaktionären Schweinen, wie das bei einer Demonstration gegen einen Naziaufmarsch der antiimperialistische Block angegriffen, migrantischen Teilnehmern die sich gegen die rassistischen Gesetzesverschärfungen in Israel positionieren ihre Transparente mit Gewalt abgenommen werden oder bei einer Kundgebung für politische Gefangene, gegen den Willen der Betroffenen, ein Transparent für die Freiheit der politischen Gefangenen wegzunehmen versucht wird, darf und muss es nicht geben!

Aus welchen Strukturen und Zentren die Angreifer kamen, ist bekannt. Kein innerlinker Friede darf diese Liberalen und Reaktionäre schützen. Antideutsche und ihr antikommunistischer Szene-Anhang sind Teil der Repression in diesem Land und ganz klar politische Feinde. Sie werden angreifen, wann immer sie sich stark genug wähnen. So muss sich mit ihnen auseinandergesetzt werden.

Dieser Vorfall wird nicht vergessen und nicht vergeben werden. Diese Sache wird sich früher oder später rächen.