20. Januar 2017

Bericht zum Lenin-Liebknecht-Luxemburg-Wochenende in Berlin

Unter der Leitparole „Ihr Vermächtnis – unser Kampf!“ begingen wir nun im zweiten Jahr in Folge die Aktivitäten zu Ehren von Lenin, Liebknecht, Luxemburg und all unseren Gefallenen in Berlin.

Das Wochenende entspricht der Tradition unserer Klasse, hauptsächlich der wiederzuerrichtenden KPD, und die Demonstration bietet darüber hinaus eine gute Möglichkeit zum ideologischen Kampf gegen den Revisionismus, innerhalb der revolutionären Bewegung und zur Agitation in die politische Jugend. Darüber hinaus gaben wir dem Wochenende in diesem Jahr einen besonders internationalistischen Charakter.

Eröffnet haben wir es am Samstag mit einem von unseren Genossen kollektiv gekochten und zubereitetem gemeinschaftlichem Essen für unsere Gäste aus dem In- und Ausland. Bei interessanten Gesprächen und regem Austausch näherten wir uns so genossenschaftlich der Abendveranstaltung.

Für den Abend war eine Kulturveranstaltung zu Ehren der Märtyrer der proletarischen Revolution und zur Einstimmung auf die Demonstration geplant. Dabei war es uns wichtig, uns proletarische Kultur wiederanzueignen und eigene Beiträge zu ihrer Entwicklung zu leisten. Über 60 Genossinnen und Genossen nahmen an diesem intensiven Abend in Berlin-Neukölln teil.

Eröffnet von einer Rede des Jugendwiderstand, die allen Genossen noch einmal eindrücklich den Grund des Zusammenkommens vor Augen führte, begann das Kulturprogramm mit den Auftritten mehrerer revolutionärer Rapperinnen und Rapper, darunter Taktikka und Detweiler. Rap ist heutzutage ein wichtiger Beitrag zur revolutionären, proletarischen Kultur und im wahrsten Sinne die Sprache des Volkes und der Unterdrückten, die sich leicht zu einer Waffe im Dienste der Sache entwickeln lässt. Dazwischen wurden immer wieder Redebeiträge und Grußwörter gehalten. Zunächst hielt die Socialist Youth Movement (SYM) eine kurze Rede, in der sie sich für die Einladung bedankten und den Marxismus-Leninismus-Maoismus hochleben ließen. Es folgte ein uns zugesandtes Grußwort der Maoistischen Kommunistischen Partei Frankreichs, sowie Reden von Vertretern der Genossen aus Norwegen und den Niederlanden, die auf die Wichtigkeit revolutionärer Kultur und des proletarischen Internationalismus eingingen. Danach wurde ein Grußwort der Nationaldemokratischen Front der Philippinen an den Jugendwiderstand, den Roten Block und die Kulturveranstaltung verlesen, was für viele Genossen einen besonderen Höhepunkt darstellte, da es sich dabei um die Grüße einer bereits seit langem den Volkskrieg führenden, kämpfenden Kommunistischen Partei handelte – eine Ehre der wir gerecht werden wollen und werden!

Nach dem letzten Rapauftritt hielt ein vermummter Redner eine kämpferische Rede im Namen der maoistischen Kommunisten unseres Landes, und rief dazu auf, sich den Anforderungen und Erfordernissen der Revolution ohne feige Kompromisse zu stellen und für den Parteiaufbau und perspektivisch die Einleitung des Volkskrieges zu kämpfen. Daraufhin skandierte der Raum die Parolen „Ihr Vermächtnis – unser Kampf! Jugend leistet Widerstand!“ und „Marx! Engels! Lenin! Stalin! Mao! Viva! Viva! Viva!“. Direkt im Anschluss gab es eine kollektive Schweigeminute für unsere Gefallenen, die wiederum auf die lautstarke Parole „Ruhm und Ehre – den Märtyrern!“ endete.

Dann wurden gemeinsam deutsche, türkische, niederländische und norwegische Arbeiterlieder gesungen und zusammen der Volkstanz Halay getanzt, denn die traditionelle Kultur unserer internationalen Klasse hält ebenfalls einen reichhaltigen Schatz an kollektivem Ausdruck für unsere Bewegung bereit. Zum Ende gab es noch einen Toast und eine Abschlussrede des Jugendwiderstand, mit deutlichem Bezug auf die Geschichte unserer Klasse und ihrer Partei in unserem Land, woraufhin die Veranstaltung um 23:30 Uhr unter Applaus beendet und gemeinsam aufgeräumt wurde.

Damit gelang es, aufbauend auf den Erfahrungen des letzten Jahres mit der kleinen Kulturveranstaltung bei den Genossen der YDG, eine würdige und proletarische Feier durchzuführen, die die Kultur, Haltung und den kämpferischen Geist unserer Klasse und unserer gefallenen Vorkämpfer gut zum Ausdruck brachte. Damit wollen wir auch ein Signal gegen den völlig unangemessenen hedonistischen Dreck setzen, den manche Kräfte an diesem Wochenende zelebrieren und quasi auf den Gräbern unserer Märtyrer bis in den Morgengrauen stampfen und Lines ziehen, während sich selbstironisch-sarkastisch oder unter scheinheiligen revolutionären Mottos über unsere Kultur und die Kämpfe unserer Klasse lustig gemacht und nichts mehr ernst genommen wird. Wir wollen mit unserer Kultur Krieger erziehen und nicht einen Haufen verballerter Junkies, die am nächsten Morgen auf der Demonstration kaum grade stehen können, falls sie überhaupt erscheinen. Wir haben im allgemeinen nichts gegen die Acts und Künstler, die bei diesen Veranstaltungen auftreten – einige begreifen wir sogar ganz klar als Genossen – jedoch sollten sie sich über ihre Verantwortung, gerade gegenüber der Jugend, im Klaren sein. Es gilt eine neue, bewusste, proletarische Kultur zu entwickeln. Eine neue Ernsthaftigkeit im Hinblick auf unsere Aufgaben und alles was mit ihnen zusammenhängt, denn die Revolution ist alles andere als eine große Party. Unsere Feier war ein guter Schritt in diese Richtung, der gewiss noch beträchtlich ausgebaut werden wird.

Am nächsten Morgen ging es früh raus nach Berlin-Friedrichshain. Viele tausend Menschen schlossen sich dort auch in diesem Jahr wieder der Lenin-Liebknecht-Luxemburg-Demonstration an, und ließen die Tradition fortleben – darunter ein bedeutender Teil Jugendliche. Im Gegensatz zu den zuhauf anwesenden revisionistischen, reformistischen, opportunistischen und legalistischen Kräften, war unser Block als „Roter Block“ angetreten, der marxistisch-leninistisch-maoistische Kräfte aus verschiedenen Teilen der Welt und die revolutionäre, antiimperialistische Jugend auf Grundlage des Kampfes gegen Imperialismus, Revisionismus und Reaktion vereinte. Es nahmen neben dem Jugendwiderstand, Genossen der Maoistischen Kommunistischen Partei (Türkei/Nordkurdistan), der ADHK, der Socialist Youth Movement (SYM), von Tjen Folket aus Norwegen, der Revolutionaire Eenheid aus den Niederlanden und der National-Demokratischen Front der Philippinen am Block teil. Insgesamt über 100 Genossinnen und Genossen, davon über die Hälfte im vorderen Block der Jugend, der eine relativ disziplinierte Marschordnung einhielt.

Bedingt durch die Hetze von bürgerlicher Presse, Antideutschen und Trotzkisten im Vorfeld, stellte die sozialdemokratische Führung der Demonstration extra 10 Ordner für uns ab, die unseren Block den gesamten Demoverlauf gesondert „im Auge behalten“ sollten. Außerdem hatten wir größtenteils PMS oder kleinere Greiftrupp-Begleitung.

Unser Block ließ sich davon nicht beirren und bekannte sich mit Parolen wie „Viva Marx! Viva Lenin! Viva Mao Tse-Tung!“ ganz klar zur Ideologie des internationalen Proletariats. Außerdem untermauerten die Parolen „Tod dem Imperialismus – Volkskrieg für den Sozialismus!“ sowie die neuen Parolen „Krieg dem Staat – Tod der Reaktion – So ehren wir die Märtyrer der Revolution!“ und „Alles für Volk, Klasse und Partei!“ den kämpferischen Ausdruck und das Bekenntnis zur revolutionären Gewalt. Die Sprechchöre „Viva CPP – NPA – NDF!“, „Unterstützt den Volkskrieg in Indien!“ und „Önderimiz Ibrahim, Ibrahim Kaypakkaya!“ sowie weitere türkische und kurdische Parolen unterstrichen noch einmal den proletarisch-internationalistischen Charakter des Blocks.

Wir freuen uns natürlich auch, dass von uns entwickelte Parolen wie „Die BRD ist nicht unser Staat – Alle Macht dem Proletariat!“ zunehmend in Teilen der revolutionären Bewegung aufgegriffen werden. Zusammen mit der wiederaufgegriffenen Parole der KPD/ML „Nur der Griff der Massen zum Gewehr, schafft den Sozialismus her!“ (die sie im Rahmen ihrer ideologischen Degeneration später selbst als „linksabweichlerisch“ verworfen hatte) geben sie der revolutionären Jugend in unserem Land wieder ideologisch scharfe und korrekte Sprechchöre, die den Willen zum Kampf und die endgültige Abkehr von diesem Staat und seinem Parlamentarismus untermauern.

Erstmals seit mehreren Jahren griffen die Büttel des Systems an mehreren Stellen die Gedenkdemonstration an und inhaftierten einige Personen. Als Vorwand dienten ihnen dabei Symbole der kurdischen Nationalbewegung, die sie kriminalisierten. Unser Block solidarisierte sich entschieden gegen die Attacke der Reaktion und mit den Verhafteten.

Auf dem „Friedhof der Sozialisten“ in Berlin-Friedrichsfelde durchbrachen wir auch in diesem Jahr wieder das allgemeine individualisierte und damit entpolitisierte Schweigen des bürgerlichen „Trauerkults“ mit unserem kollektiven Ausdruck: Vor dem von staatlichen Festnahmeeinheiten und Reaktionären flankierten antikommunistischen Schandfleck – dem sogenannten „Gedenkstein für die Opfer des Stalinismus“ - der von der „roten“ Bourgeoisie aufgestellt dort auf dem Friedhof der Sozialisten in erster Linie den Hitler-Faschisten, Imperialisten und anderem Gesindel gedenkt, konfrontierten wir die Anwesenden erneut lautstark mit der konkreten historischen Wahrheit: „Rote Armee und Stalins Partisanen haben die Nazi-Wehrmacht zerschlagen!“ und „Marx! Engels! Lenin! Stalin! Mao! Viva! Viva! Viva!“.

Zum Abschluss führten wir im zentralen Ring des Friedhofes eine kurze Kundgebung mit einer Rede durch und sangen gemeinsam die Hymne unserer Klasse, die Internationale.

Insgesamt gelang es uns als Jugendmassenorganisation unsere Aktivitäten zu Ehren der Gefallenen in diesem Jahr in Quantität und Qualität zu entwickeln, zu festigen und zu steigern.

Darum wiederbestätigen wir hier unsere Einschätzung des letzten Jahres:

„Wir sind überzeugt davon, dass ein angemessenes und ehrenhaftes proletarisch-revolutionäres Gedenken an Lenin, Liebknecht, Luxemburg und all unsere anderen Gefallenen im Rahmen der LLL-Demonstration wie allgemein nur möglich ist, wenn man ihr revolutionäres Erbe auch wirklich hochhält, verteidigt und in der Praxis anwendet, indem man die Verantwortung annimmt und den Kampf für die sozialistische Revolution und gegen Imperialismus, Revisionismus und Reaktion in diesem Land entwickelt. Das geht nur in einer unserer Klasse entsprechenden organisierten und disziplinierten Form. Die Aufgaben sind klar. Wir haben es ihnen geschworen.“

Jugendwiderstand
Januar 2017