Mit 35 Leuten war das Hinterzimmer des Café Commune in Kreuzberg zu unserer Veranstaltung über die Revolutionäre Studentenbewegung (RSM) in Kanada gut gefüllt.
Nach einer Einleitung durch den Jugendwiderstand, die betonte, dass Universitäten gerade in der BRD Kaderschmieden des Imperialismus mit einem niedrigen Anteil proletarischer Studenten sind – was Revolutionäre nicht von der Aufgabe entbindet, auch dieses Feld des Klassenkampfes zu analysieren und die rebellischen Teile der Jugend zu politisieren, zu mobilisieren und zu organisieren – begann der Referent, ein ehemaliges Mitglied der Revolutionären Studentenbewegung Kanadas, seinen Vortrag.
Er berichtete ausführlich über Charakter, Ausrichtung, Arbeitsweisen, Entwicklungsgeschichte und Perspektiven der RSM, die mittlerweile die größte antikapitalistische Studentenorganisation Kanadas, mit Ortgruppen von Küste zu Küste ist und der es im Frühjahr 2015 gelang, Zehntausende auf Märsche bei gesamtkanadischen Protesten zu mobilisieren und zu führen. Diese sprunghafte Entwicklung gelang der auf Initiative der maoistischen Revolutionären Kommunistischen Partei (RCP*PCR) gegründeten Organisation, vor allem auch durch eine schöpferische und kreative Anwendung der Massenlinie. Interessant war, neben den generell anderen ökonomischen Bedingungen des Studierens in Kanada (hohe Studiengebühren, direkte Präsenz des Monopolkapitals in der Führung der Unis), das der härteste Gegenwind den Genossen bislang von anderen vermeintlich „Linken“ Revisionisten, Trotzkisten und Sozialdemokraten entgegenschlägt. Währenddessen gibt es mit anarchistischen Kräften eine größtenteils fruchtbare und solidarische Zusammenarbeit. Darüber hinaus wird die RSM als Massenorganisation natürlich auch zur Kaderbildung in Theorie und Praxis genutzt, die dann der unter gewissen Bedingungen der revolutionären Partei zugeführt werden.
Wichtig ist der RSM darüber hinaus die Vereinigung mit dem allgemeinen Klassenkampf des Proletariats und dem Kampf der Völker der Welt, das der taktische „Kampf um Reformen“ dem Ziel der Revolution dient und das auch offen so propagiert wird, der Kampf für den proletarischen Feminismus, sowie das Prinzip, das es keine Form der Zusammenarbeit mit dem kanadischen Staat gibt – da er ein Unterdrückungsinstrument der bourgeoisen Klasse ist und als Kolonialstaat auf dem Blut der „First Nations“ erbaut wurde.
Nach einigen Fragen und Diskussionsbeiträgen wurde die Veranstaltung gegen 21 Uhr beendet. Neben einem Infotisch mit Materialien zum Wahlboykott wurde auch das Buch „The Communist Necessity“ des kanadischen Kommunisten J. Moufawad-Paul verkauft. Besonders gefreut hat uns auch das Grußwort des Coordinating Committee der RSM an die Veranstaltung und den Jugendwiderstand.
Diese Veranstaltung war ein guter internationalistischer Austausch und für die proletarische und revolutionäre Jugend in Berlin sehr interessant. Darüber hinaus dient sie – wie in der Grußbotschaft der RSM gewünscht – der engeren Verbindung der Kämpfe und Organisationen der Jugend der Arbeiterklasse und des Volkes auf internationaler Ebene.
Solidarische und Rote Grüße an die MER-RSM und die kanadische revolutionäre Jugend innerhalb und außerhalb der Universitäten! Es lebe der proletarische Internationalismus!
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