Unabhängig davon ob es sich bei den Ereignissen von Freitagnacht wirklich um militärische Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Fraktionen der (abhängigen) Bourgeoisie oder nur um eine Inszenierung zur allgemeinen Stärkung und Legitimierung des Regimes handelt, ist eines doch gewiss: nur die Fortsetzung, Intensivierung und Entwicklung des Volkskriegs kann den Massen in der Türkei und Nordkurdistan Befreiung bringen. Die Spielchen der Bourgeoisie ändern nur einige Bedingungen des Kampfes, nicht seinen Inhalt und Charakter.
Erst am Tag vor dem "Putsch" schlug der türkische bürgerliche Staat wieder gegen wirkliche fortschrittliche und demokratische Kräfte zu.
In einer großangelegten Operation mit Razzien und Durchsuchungen in Adana, Corum, Diyarbakir, Batman, Istanbul, Mersin, Dersim und Hatay inhaftierte er 12 Aktivisten der DHF (Föderation der demokratischen Rechte), denen er Mitgliedschaft in der Maoistischen Kommunistischen Partei (MKP) unterstellte.
Aber am selben Tag schlug auch die MKP mit ihrer Guerilla Halk Kurtlus Ordusu (HKO) bei Dersim zu. Bei zwei Angriffen auf Kasernen vernichtete sie 3 Soldaten der Reaktion und bewies ein weiteres mal, dass der Widerstandsgeist der Massen und der Volksbefreiungskampf nicht so einfach zu besiegen sind.
Auch die österreichischen Genossen vom Revolutionären Aufbau veröffentlichten zu den Ereignissen in der Türkei eine gute Erklärung: "Nieder mit Erdogan, nieder mit den Putschisten! Für die neudemokratische Revolution in der Türkei/Nordkurdistan"
Erklärung der TKP/ML zum Putschversuch: "Bringt nicht den Konflikt faschistischer Cliquen, sondern den Volkskrieg voran!"