Unsere Stadt, unser Leben, unsere Regeln!
Unser Berlin – die Stadt, in der wir leben, arbeiten, zur Schule gehen, Freunde treffen und feiern; eine Stadt mit vielen Gegensätzen: Ganze Stadtteile von Armut und Verwahrlosung geprägt, Eltern, die von früh bis spät arbeiten müssen, um die Familie zu ernähren und auf der anderen Seite Bonzen, Touristen und Hipster, Luxushotels und weltbekannte Clubs, wo man für einen Abend die Probleme des Alltags vergessen und verdrängen kann. Und was in den allermeisten Fällen dazugehört – Drogen aller Art und dabei sehr oft chemischer Müll, den sich schon die jungen Kids einschmeißen und durch die Nase ziehen.
Doch warum das Ganze? Warum rauchen, ziehen, oder drücken sich gerade hier so viele – vor allem auch junge Menschen – irgendein Zeug, obwohl sie genau wissen, dass es ihren Körper und genauso die Psyche angreift und mit der Zeit zerstört? Jeder weiß, dass die Scheiße süchtig macht und die meisten kennen, wenn nicht aus persönlicher Erfahrung im Familien- oder Bekanntenkreis, dann meist durch die Schule, die Geschichten von paranoiden Koksern, hängengebliebenen LSD-Freaks, psychisch kaputten Partydrogen-Opfern und hektischen Speed-Junkies mit zerfressenen Zähnen. Der scheinbar schöne Rauschzustand und die naive Vermutung „das wird mir schon nicht passieren“ kann nicht der einzige Grund sein, warum trotzdem so viele zu diesem Gift greifen und dafür auch noch eine ganze Menge Geld rausschmeißen.
Drogen lassen vergessen und schaffen uns eine falsche Realität, das würde uns auch jeder, der sie nimmt, so bestätigen, nur dass viele sich eben genau danach sehnen. Sie wollen die Probleme und Sorgen des Alltags in diesem kranken System, ob Stress in der Familie, Probleme in der Schule oder die tägliche Ausbeutung in der Fabrik, im Betrieb oder im Büro, wenn auch nur für eine Nacht oder ein Wochenende, vergessen und verdrängen. Und genau das ist es, was es für viele Menschen so reizvoll macht, einige machen das ganz bewusst aus diesem Grund, andere nicht.Deshalb sind – in diesem Fall die eher günstigen Drogen – gerade in den besonders ausgebeuteten und unterdrückten Teilen der Bevölkerung – dem Proletariat und den breiten Volksmassen ein großes Problem.
Doch egal wie oft wir versuchen diese Probleme zu vergessen oder zu verdrängen, sie bleiben bestehen und werden dadurch nur noch größer. In diesem Fall hat es jeder von uns selbst in der Hand. Vielleicht scheint es der einfachere Weg zu sein, sich jedes Wochenende bis zur Besinnungslosigkeit zu betäuben, nur um sich in der anstehenden Arbeitswoche wieder auf den nächsten Rausch zu freuen, anstatt sich unserer Verantwortung, die wir haben, zu stellen und die Aufgaben, die uns das Leben stellt, anzugehen.
Doch diese scheinbare „Freiheit“ ist nichts als Illusion und Selbstbetrug! Es sind die Herrschenden, diejenigen, die uns Tag für Tag das Leben schwer machen, die sie sich genau darüber freuen und sich ins Fäustchen lachen: die Bosse, die Politiker, der Staat. Und warum? Ihnen ist es sehr recht, wenn die Massen sich zudröhnen und die Probleme, die ihr kaputtes System erzeugt, lieber im Drogenrausch verdrängen, anstatt die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, sich zu wehren und dieses System zu bekämpfen. Vor denjenigen, die sich in den Rausch flüchten, brauchen die Herrschenden keine Angst zu haben, denn sie sind leicht zu kontrollieren.
„Because the war on drugs, is just a war on us -
and the wrong time to see it is when you in them cuffs“
- Dead Prez – Can't sell dope forever)
Wenn diese Heuchler vom „Krieg gegen die Drogen“ sprechen, ist das nichts als eine dreiste Lüge, denn sie sind es, die Hand in Hand mit jenen kriminellen Strukturen zusammenarbeiten, welche die Produktion und den Handel von Drogen in weiten Teilen kontrollieren. Zum Teil durch direkte Verstrickung staatlicher Strukturen mit Drogenbanden, wie beispielsweise im Falle vieler eng mit den USA verbündeten Regimes in Lateinamerika. Zum Teil auch durch ein Gewährenlassen dieser Banden in Regionen oder Stadtvierteln, in denen revolutionäre Kräfte, welche das System ernsthaft bekämpfen und zum Teil sogar in wirkliche Bedrängnis bringen, besonders stark sind. So versinken die mehrheitlich schwarzen Stadtteile in den Großstädten der USA, in welchen in den späten 60er und bis in die 70er Jahre hinein revolutionäre Organisationen wie die Black Panther Party eine starke Massenbasis im Kampf gegen die rassistische und koloniale Unterdrückung durch den US-Imperialismus aufgebaut hatten, seit den 80er Jahren in einem Sumpf aus Crack und den Revierkämpfen der sich bekämpfenden Drogenbanden. All dies unter den zufriedenen Blicken und auch mit aktiver Mithilfe der US-Regierung. Ein anderes Beispiel: die türkische Metropole Istanbul. Hier lässt der faschistische Staat in den von den verschiedenen revolutionären Kräften kontrollierten Armen- und Arbeitervierteln gezielt den Drogenbanden freie Hand. Die bewaffneten Auseinandersetzungen mit den Banden forderten hier bereits Todesopfer unter den Revolutionären.
Neben dieser offenen und verdeckten Unterstützung für die Drogenkriminalität profitieren die Imperialisten und ihre Handlanger auch von dem von ihnen ausgerufenen „Krieg gegen die Drogen“. Mit dieser Rechtfertigung ist es ihnen seit Jahrzehnten möglich die staatliche Verfolgung von Menschen, die sich gegen den bürgerlichen Staat richten, mehr und mehr zu verschärfen. Beispielsweise durch erhöhte Bullenpräsenz in den Arbeitervierteln oder immer weiter perfektionierte technische Überwachungsmaßnahmen. Diese Maßnahmen treffen vor allem die, welche in diesem System sowieso schon nichts haben: das Proletariat und die Volksmassen, welche auf diese Weise am revolutionären Kampf gehindert werden sollen.
Wir wollen hier keine Moralpredigt halten. Was wir wollen, ist eine kämpferische Jugend, die sich die Schweinereien der Imperialisten nicht gefallen lässt. Dafür braucht es eine körperlich und psychisch fitte Jugend, die sich nicht von künstlich erzeugten Rauschgefühlen und ihrem vorgetäuschten Gefühl von individueller Freiheit abhängig macht! Drogen lassen uns denken, durch sie sei dem Einzelnen alles möglich. Doch echte Möglichkeiten entstehen durch die Werte unserer Klasse, des Proletariats: Standhaftigkeit, Zusammenhalt und Solidarität!
Wenn wir merken, dass wir aus unseren Vierteln verdrängt werden, dass uns die Regeln, nach denen wir leben sollen, von oben vorgeschrieben werden und dass wir trotz harter Arbeit nicht glücklich leben können, dann sehen wir nicht einfach zu. Das war schon immer so und genau diese Rebellion fließt in unserem Blut.
Freiheit entsteht nur im gemeinsamen Kampf!
Freiheit durch Rausch ist nur Selbstbetrug – Wehrt euch und kämpft gegen dieses System!
Dieses System ist kaputt, lass dich nicht runterziehen!
„Wir sollen brave Sklaven, handzahm sein -
nichts haben und nichts sagen, die Antwort: Nein!
(..) Politik heißt Verrat und Lügen,
von fettgefressenen Schweinen in Maßanzügen.
Einigkeit, Recht und Freiheit? Nein
Scheinheiligkeit, Unrecht und Feigheit“
- Fard und Snaga – Talion 45
Schauen wir uns doch die Gesellschaft an, in der wir hier leben und was für Gestalten dieses kaputte System hervorbringt – ob menschlicher Abschaum wie der Kinderschänder Silvio S., Mörder von Mohammed und Elias, oder das Nazischwein Christoph S., das in der Ringbahn auf zwei Migrantenkinder urinierte; geldgeile Bonzen, die sich in unseren Vierteln breitmachen und zugekokst in ihren Luxus-Appartements sitzen, während nebenan schon wieder eine Zwangsräumung ansteht, haufenweise Hero-Junkies am Kotti und Unmengen an zugedröhnten Hipsterkids auf der Warschauer Straße. Das sind nur ein paar Beispiele dafür, was dieses System aus den Menschen macht.
Und was wird uns hier Tag für Tag erzählt? Was für ein Schwachsinn wird uns hier vermittelt und vor allem wessen Interessen stecken dahinter?
Das sind nicht unsere Werte!
„Ich leb in einer Welt wo du ein Bastard bist voll Neid,
dein Arbeitgeber Freund ist und dein Nachbar ist dein Feind,
der sich zufrieden gibt mit Weizenbier und Brot,
hier wird Ehrlichkeit bestraft aber das Geizen wird belohnt“
- Bosca – In einer Welt
Schon sehr früh wird versucht, uns scheinbar wichtige Werte und Normen dieser Gesellschaft einzutrichtern, trotz den üblichen Floskeln von „Toleranz“ und „Menschlichkeit“ zeigt sich im Alltag jedoch sehr schnell welche „Werte“ in diesem Gesellschaftssystem wirklich von Bedeutung sind. Uns wird erzählt, jeder Einzelne könne „es schaffen“, wenn er denn nur hart genug dafür arbeitet. „Es schaffen“ – das bedeutet nichts anderes als seine persönlichen Interessen innerhalb des Systems bestmöglich durchzusetzen, um nicht darin zugrunde zu gehen. Auch wenn uns Statistiken das Gegenteil beweisen, z.B. bei den Aufstiegs- und Erfolgschancen von Kindern aus einfachen Arbeiterfamilien, insbesondere Migranten – im Vergleich zu Kindern, deren Eltern studiert haben.
Dass es in diesem System nicht jeder schaffen kann, ist klar, sonst würde nicht der absolute Großteil der Menschen unter immer beschisseneren Bedingungen seine Arbeitskraft verkaufen müssen, um sich am Leben zu erhalten und seine Familie zu ernähren, während es sich ein winziger Teil an Ausbeutern im Chefsessel bequem macht, der seine Stellung nur dadurch erhält, dass er andere Menschen für sich und die Kohle des Konzerns arbeiten lässt.
Was sie uns mit ihren Lügen auch vermitteln wollen, ist, dass jeder von uns scheinbar nur daran interessiert ist, sich als Einzelner hier durchzuboxen, um möglichst weit „nach oben“ zu gelangen. Schon in der Schule werden wir so zu Konkurrenzdenken und Egoismus erzogen; zu Einzelgängern, die sich nur durch Ellenbogen-Mentalität den Weg zu „ihrem Ziel“ bahnen können.
Nicht etwa, dass wir als Schüler, Studenten, Arbeiter und Arbeitslose – als Unterdrückte und Ausgebeutete ein gemeinsames Ziel und Interesse haben, und zwar nicht länger ausgebeutet zu werden, nicht länger Knecht zu bleiben…
Andere sogenannte „Werte“, die uns hier anerzogen werden, sind Unterwürfigkeit und blinder Gehorsam – gegenüber den Vorgesetzten, dem Staat, seinen Gesetzen und Handlangern – kurz gesagt, wir sollen uns diesem System und all seinen Instrumenten unterwerfen und die Schnauze halten, auch wenn uns was nicht passt. Tun wir das nicht, hetzen sie uns Bullen, Staatsanwaltschaft und Geheimdienste auf den Hals.
Was wir also sehen und uns allen klar sein sollte, ist, dass wir hier nur die Werte vermittelt bekommen, die diesem kaputten System dienen und die es braucht, um sich am Leben zu erhalten.
„Man benutzte unsere Angst, man schuf den kollektiven Feind -
doch dein Bruder war der Feind, die Folge: kollektives Leid“
- B-Lash – Ball die Faust zu nem Stein
Ebenso ist es mit den Feindbildern, die die Herrschenden schaffen, um das Volk zu spalten. Islamfeindlichkeit und Rassismus werden durch Politik und Medien gefördert, die Herrschenden lachen sich ins Fäustchen, wenn sich das Volk gegenseitig anfeindet und bekämpft, anstatt die Unzufriedenheit und den Hass auf den eigentlichen Verursacher der ganzen Probleme zu richten. Scheißegal woher du kommst, wenn du hier ein Teil der unterdrückten Masse bist, dann verbindet uns vor allem Eines: der gemeinsame Feind – dieses kaputte System, welches uns ausbeutet und knechtet. Wir haben ein gemeinsames Ziel – dieses System restlos zu zerschlagen.
Dein Fernseher lügt – lass dich nicht verarschen!
„Perfekt strukturierte Verarschung vom Volke
aber nur noch bis an den Tag der Revolte“
- Hanybal – Tagesschau
Ob wir wollen oder nicht, werden wir täglich auf der Straße, in der U-Bahn, in Radio oder Fernsehen, eigentlich überall im öffentlichen Raum zugeballert mit Werbung für Scheiße, die wir nicht brauchen. Ob es das neueste I-Phone ist, Beauty-Tipps von magersüchtigen Models, Glücksspiel oder die neuesten Promi-News. All das gibt uns vor, wir hätten losgelöst von unserem Klassenhintergrund, unserem Stand in der Gesellschaft, alle dieselben Interessen – sei es der Banker, der die Straßenreklame aus dem Fenster seines Penthouse-Büros sieht oder der Arbeiter, der damit jeden Morgen auf dem Weg zum Betrieb konfrontiert wird. Was hiermit wieder versucht wird zu verschleiern, ist, dass sich die Interessen der Menschen immer nach ihrer Lebensrealität richten. Das unterdrückte Volk hat eigene, den Herrschenden und den Bonzen komplett entgegengesetzte Interessen, scheißegal, ob sie jeden Tag von den gleichen Fressen auf den Werbeplakaten angelächelt werden.
Die Werbung ist nur ein Beispiel von vielen, im Fernsehen zeigen sie uns Beziehungsdramen, kaputte Familien oder schwer erziehbare Jugendliche – traurige und erbärmliche „Schicksale“ Einzelner, die neben der einfachen stumpfen Unterhaltung auf der einen Seite Mitleid erzeugen sollen und uns auf der anderen Seite glauben lassen sollen, uns gehe es gut, solange es anderen noch beschissener geht.
Was uns hier als „unsere Kultur“ verkauft wird, ist zum allergrößten Teil belanglose Scheiße, ohne – oder meist noch mit falschen – Aussagen. Die einen predigen einen Lebensstil aus Geld, Frauen, Junkie-Lifestyle und Statussymbolen, andere singen davon, wie unbeschwert und schön das Leben ist. Reale Probleme, die der Imperialismus als Herrschaftssystem bei den Menschen hervorbringt, werden entweder komplett verschwiegen oder wenn es nicht anders geht, zwar angerissen, jedoch meist als persönliches Leiden dargestellt. So wird die Wurzel dieser Probleme verschwiegen und die wirklichen Belange der Massen aus jeglichem politischen Zusammenhang gerissen.
Da, wo relevante gesellschaftliche Probleme zu individuellen Schicksalen umgedeutet werden, drängt die Situation immer mehr Menschen in Depressionen, Abhängigkeit von Drogen und Medikamenten oder treibt sie im schlimmeren Fall sogar in den Selbstmord.
„Eltern versagen, die Werte verschoben,
Kinder werden Schlampen und ernähren sich von Drogen“
- Gzuz – Guck mich um
Unsere „Vorbilder“ sind heutzutage irgendwelche beliebigen Prominenten, die wir nur aus Fernsehen oder dem Internet kennen. Das Leben dieser Menschen hat in den allermeisten Fällen nichts mit unserem zu tun, trotzdem sollen wir uns mit ihnen identifizieren.
Anstatt es daran festzumachen, wer mehr Geld verdient, das teuerste Auto fährt und jede Woche einen neuen schönen Partner hat, sollten wir uns fragen, wer es wirklich verdient von uns als Vorbild gesehen zu werden. Unsere Vorbilder sollten Menschen sein, die wirklich wichtige Werte verkörpern und vermitteln: Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, Kampfgeist und Solidarität – Menschen, denen wir was zu verdanken haben; Menschen, die sich den Problemen, die wir haben, stellen und gestellt haben, die kämpfen und gekämpft haben und sich unser Ansehen dadurch ehrenvoll verdient haben.
Wer erzählt uns diese Scheiße und warum?
„Ihr macht Politik doch wart noch niemals ganz unten,
seht in unsre Gesichter und seht den Hass funkeln,
ihr macht Politik doch traut euch nicht in eure Straßen,
aus Angst davor, dass auf euch Deutschlands Kinder warten“
- DeineLtan – Ihr macht Politik
Um die Zusammenhänge zu verstehen und die jeweiligen Interessen, die hinter diesen ganzen Beispielen stehen zu begreifen, müssen wir uns die Frage stellen, wer uns diesen ganzen Mist tagtäglich erzählt und von klein auf versucht ihn uns zu vermitteln und einzutrichtern.
Wir müssen dafür nicht um den heißen Brei reden – es sind die Herrschenden dieses Systems.
Diejenigen, die Verantwortung tragen für die Unterdrückung und Ausbeutung des Volkes in unserem Land, doch nicht nur das – es sind dieselben, die ihre Interessen überall auf der Erde mit aller Konsequenz durchsetzen, wenn sie im Namen der BRD und der NATO Angriffskriege um Rohstoffe, Handelswege und Machterweiterung führen, auf der ganzen Welt Völker ausplündern, ermorden und vergewaltigen.
Ihr Interesse besteht nur darin ihre Macht zu erhalten – das heißt Ausbeutung und Unterdrückung eines Großteils der Bevölkerung, Unmut am besten gar nicht erst aufkommen lassen und Widerstand zerschlagen oder ihn im Keim ersticken, sollte er für das System unangenehme Formen annehmen und ihm wirklich gefährlich werden.
Und wie wir oben beschrieben haben, versuchen sie sich natürlich auch die Menschen nach ihren Interessen zu formen. Sie wollen keine selbstdenkenden, kritischen und kämpferischen Jugendlichen, nein sie wollen genau das Gegenteil.
Sie wollen Drogenjunkies, die lieber feiern gehen und ihre Probleme im Rausch verdrängen, anstatt Stärke zu zeigen und sie anzugehen. Sie wollen Egoisten, die nur nach ihrem persönlichen Wohlbefinden streben und nicht etwa danach, dass es den anderen auch gut geht. Sie wollen resignierte Menschen, denen alles scheißegal ist, weil sie denken, man könne sowieso nichts ändern. Menschen, die voller Selbstmitleid vor dem Fernseher sitzen und ungesunde Scheiße in sich reinfressen; sie schaffen Feindbilder, denn sie wollen ein Volk, das sich untereinander bekämpft, anstatt nach oben zu schauen, den gemeinsamen Feind zu erkennen und zu rebellieren!
Ob es die Schulen sind, deren Lehrpläne von Politikern und Wirtschaftsbossen vorgegeben werden, die Medien, hinter denen die großen Konzerne stehen oder eben die Politik, die auch nur Ausdruck dieses räuberischen Wirtschaftssystems ist – fest steht: Die Scheiße, die uns hier als Kultur oder als Werte verkauft wird, ist nur eines – ein Mittel unserer Feinde, um uns weiter unten zu halten und zu knechten, um so ihre Macht zu erhalten und zu festigen.
Doch wir werden nie so sein wie sie uns haben wollen!
Glaubt die Lügen der Ausbeuter nicht und lasst euch nicht zu Opfern dieses Systems machen!
Bleibt fit – wehrt euch und kämpft!
Wir haben begriffen, dass sie uns Tag für Tag verarschen und wir wissen, wie sehr die Herrschenden sich freuen, wenn wir den Mist glauben, den sie uns in den Medien erzählen, wenn wir die Scheiße fressen, die sie uns vorsetzen und wenn wir uns in der Unzufriedenheit lieber mit Drogen betäuben, anstatt uns zu wehren.
Aber ist das genug? Wollen wir wirklich die zahmen Schäfchen sein, die sie versuchen in ihrem dreckigen System heranzuzüchten? Die vielleicht begriffen haben, dass wir - der absolute Großteil der Menschen - hier geknechtet und bis aufs Blut ausgenommen werden, aber nichts dagegen unternehmen?
Wir sagen nein! Und für uns gibt es nur eine Möglichkeit: Wir – all die, die dieses Elend jeden Tag zu spüren bekommen – wir müssen aufstehen und rebellieren, wir müssen kämpfen und dieses System zerschlagen, um gemeinsam eine neue Gesellschaft aufzubauen.
Uns wurde nie etwas geschenkt! Ob einfache Rechte oder wirklicher gesellschaftlicher Fortschritt, all das wurde im Laufe der Geschichte hart erkämpft, und zwar weder von irgendwelchen Feiglingen oder Egoisten, die nur auf ihr eigenes Wohl aus waren, noch von Leuten, die den ganzen Tag vor der Glotze hingen, shoppen waren oder sich den Kopf mit Drogen vollgeballert haben.
Also was interessiert uns irgendein Promi-Sternchen aus dem Fernsehen oder den Charts und sein beschissenes Bonzen-Leben? Unsere Vorbilder sind Kämpfer, einfache Leute wie wir, die es sich in einer kaputten Gesellschaft nicht einfach gemütlich gemacht, sondern Mut bewiesen und gegen Unrecht und Unterdrückung rebelliert haben.
Und genauso müssen wir aus unserer Geschichte und der Geschichte anderer Länder lernen, immer dort, wo Menschen ausgebeutet und unterdrückt wurden und werden, gab und gibt es auch Widerstand und erbitterten Kampf dagegen.
Lasst euch nicht zu Opfern machen, sondern haltet Kopf und Körper fit. Glaubt nicht die Lügen, die sie verbreiten, sondern bildet euch selbst und untereinander. Lasst euch nicht aufhetzen und spalten von Politik und Medien, denn das ist es, was die Herrschenden wollen. Wir sind nicht vereint durch Hautfarbe, Nationalität oder Ähnliches, uns vereint, dass wir unterdrückt werden - Jugendliche, Arbeiter, Studenten und Schüler insbesondere die Migranten und Frauen unter uns. Und somit vereint uns auch der Kampf, denn wir alle wollen und werden das nicht wort- und tatenlos hinnehmen.
Doch ein klarer Kopf alleine genügt nicht, dieses System ist stark und gut organisiert, und genau das müssen wir auch sein, wenn wir es bekämpfen und zerschlagen wollen. Treibt Sport und trainiert euren Körper! Ihren falschen Werten wie Egoismus und Feigheit müssen wir unsere echten Werte entgegenstellen. Wir müssen ehrlich, bescheiden, aufrecht und entschlossen sein. Mut zeigen, uns gegenseitig helfen und ihnen mit Stolz entgegentreten.
Die Kultur, die uns hier vermittelt wird, begreifen wir nicht als die unsere und so müssen wir unsere eigene proletarische, kämpferische Kultur nutzen, sie entwickeln und entfalten. Beispiele dafür, dass unsere Kultur heutzutage nicht Geschichte ist, gibt es genug. Wir haben etliche Künstler unserer Klasse, die in ihrer Musik unsere Probleme ansprechen und unsere Interessen wiedergeben, Tags, Pieces und Parolen mit Hass auf die Herrschenden schmücken die Straßen unserer Viertel. Und genau das müssen wir fördern, auf andere Bereiche übertragen und vorantreiben. Organisiert euch, kommt zum Jugendwiderstand!
Wir sind viele und wir sind voller Hass auf dieses System.
Eine Horde von unwissenden Feiglingen zu unterdrücken ist einfach, aber wie ist es mit einer Masse von organisierten und entschlossenen Kämpfern?