15. Dezember 2015

Drogen – warum wir dagegen sind (Übersetzung eines Textes der revolutionären Jugendorganisation MEPR aus Brasilien)

Bei diesem Text handelt es sich um ein kurzes Statement der Volksrevolutionären Schüler- & Studentenbewegung Brasiliens (MEPR), zu der Frage, warum sie sich gegen Drogenhandel und -konsum positioniert. Wir finden die Positionierung im allgemeinen richtig und haben sie im Rahmen unserer Kampagne „Zerstöre nicht dich – Zerstöre den Feind!“ aus dem Portugiesischen übersetzt, auch um die Positionen und die Organisation der brasilianischen revolutionären Jugend im deutschsprachigen Raum bekannter zu machen und zu verbreiten. Jugendwiderstand

Drogen – warum wir dagegen sind

Wir alle wissen, in welchem Maße der Drogenkonsum für den Menschen im Hinblick auf seine geistige und körperliche Gesundheit und das Familienleben schädlich ist.

Die kapitalistische Gesellschaft fördert und begünstigt den Verbrauch von Alkohol und Drogen aus zwei Gründen: Erstens, weil der Handel damit ein profitables Geschäft ist, das Milliarden Dollar einbringt. Zweitens, da Drogen- und Alkoholabhängigkeit wirksame Instrumente sind, um die Jugend und das Volk gefügig zu machen, am wirklichen Verständnis ihrer Probleme zu hindern, wodurch sie apathisch und hoffnungslos werden, was wiederum ihre Ausbeutung und Unterdrückung einfacher macht.

Die Befürworter des Drogenkonsums benutzen überholte und unsinnige Argumente, um den Konsum zu rechtfertigen. Sie sagen: „Marihuana ist weniger schlimm, als Alkohol“ oder „man muss auch mal dem Alltag entfliehen können“.

Klar ist, dass der Imperialismus ein System der völligen Ungleichheit ist, ausbeuterisch und unterdrückerisch, und dass er die Mehrheit der Jugendlichen in Hunger, Armut, Prostitution, Arbeitslosigkeit, Polizeirepression etc. etc. drängt.

Aber es sind nicht die Drogen, die all diese Probleme lösen können, denn der Drogenkonsum hat noch nie positive Veränderungen bewirkt. Wenn sich etwas ändert, dann zum Schlechteren, denn wer im realen Leben Drogen nimmt, stürzt sich in Wahrheit in Armut, physisches Leiden, Abhängigkeit und Unterdrückung in ihrer ausgeprägtesten Form.

Wir sind der Meinung, angesichts der katastrophalen Situation, in der sich die heutige Jugend befindet, besteht der Ausweg weder in der Suche nach künstlicher Realitätsflucht noch nach etwas, was die körperlichen Schäden mindert. Ist der Schaden, den wir täglich aus unserem sozialen System nehmen, nicht schon groß genug?

Wir glauben, dass der Weg, den die Jugend gehen muss, folgender ist: Man muss die sozialen und politischen Instrumente erschaffen, die uns wirklich stark machen, um die soziale Realität so umzugestalten, dass wir nicht bloß ums Überleben im Hier und Jetzt kämpfen müssen, sondern um eine dauerhaft lebenswerte Realität zu erschaffen.

Leider gibt es Angehörige der Volksbewegung, die den Drogenhandel und -konsum politisch verteidigen und die Verbindung zwischen diesen und der Rebellion der Jugend und dem Kampf für soziale Veränderungen vortäuschen.

Uns ist keine dem gesellschaftlichen Fortschritt dienende Erfahrung in der Geschichte bekannt, die dem Konsum von Drogen zu verdanken wäre. Im Gegenteil, was allen revolutionären Prozessen gemeinsam war und ist, ist der Kampf gegen Drogen – wie der Kampf der Bolschewiken gegen den Alkoholismus im Zuge der proletarischen Revolution am Anfang des 20. Jahrhunderts.

In unseren Nachbarländern – oder besser gesagt bei den benachbarten Produzenten von Rohstoffen für die Produktion der verschiedensten Arten von Drogen – ist die Rolle der Drogenhändler von allen Seiten betrachtet eine schädliche und reaktionäre: unmenschliche, grenzenlose Ausbeutung der Bauern, Zusammenarbeit mit dem „nationalen“ Militär und den US-Truppen, die nichts anderes tun, als die Guerillaorganisationen des Volkes in einem ungleichen Kampf zu bekriegen, und schließlich finanzielle Unterstützung der Wahlkampagnen der Parteien der pro-imperialistischen Oligarchie, wie es im Fall Samper in Kolumbien sehr deutlich wurde.

Stellen wir uns nun die gleiche Frage, die damals Lenin stellte: Wer profitiert davon? Die Antwort ist klar, wenn man die Augen aufmacht, denn Drogenhandel ist der zweitgrößte Absatzmarkt auf Weltebene gleich nach dem Waffenhandel.

Der US-Staat ist der Hauptproduzent von Cannabis weltweit. Und die DEA (Nordamerikanische Drogenvollzugsbehörde) weiß davon? Nein, weder die DEA, noch die USA, noch das FBI oder CIA, noch Rambo noch Filmhelden wie in „Total Recall“ wissen etwas darüber. Ganz bestimmt.

Wieso sollen sich die Yankee-Imperialisten ernsthaft um die lateinamerikanische Konkurrenz scheren, wenn diese sich „an die Spielregeln hält“ und vor allem in angemessener Weise in die inneren Angelegenheiten unserer Länder eingreift und unter dem Schild des „Kampfes gegen den Drogenhandel“ die Konterrevolutionäre unterstützt?

Der Drogenhandel und Drogenkonsum sind die Zahnräder des imperialistischen Systems, um das Kraftwerk der Unterdrückung und Ausbeutung aufrecht zu erhalten. Die Drogen sind ein wirksames ökonomisches, ideologisches und politisches Mittel für die herrschenden Klassen und den Imperialismus, um die Revolution der unterdrückten Völker der Welt zu verhindern.

Volksrevolutionäre Schüler- & Studentenbewegung Brasiliens (MEPR)

Website der MEPR