27. November 2018

RKH zu den Protesten in Frankreich

In Frankreich kam es in den vergangen Wochen erneut zu großen Protesten. Präsident Macron wollte - vermeintlich zwecks Umweltschutz - eine zusätzliche Steuer auf Kraftstoffe für Autos einführen. Diese Steuer wird vor allem die ärmeren Schichten des Volkes sehr hart treffen. Dagegen gibt es Widerstand.

Das französische Proletariat hat in den vergangenen Jahren oft gezeigt, wie man gegen die Unterdrückung und Ausbeutung durch die Herrschenden Widerstand leisten kann - ob bei den Protesten und dem Generalstreik gegen das neue "loi travail" (Arbeitsgesetz), wo über eine Million Menschen auf die Straße gingen; oder bei vielen kleineren, gelegentlich auch militanten, Streiks - und stellt damit ein Vorbild für die Arbeiter hier in Deutschland und vielen anderen Ländern Europas dar.


Es schlossen sich den letzten Wochen erneut über 200 000 Menschen den Protesten an. Dabei starben zwei Menschen durch Verkehrsunfälle, die durch das Verhalten der französischen Bullen verursacht wurden. Es ist klar: ein Mensch, der aus so einem Grund stirbt, wurde ermordet! Dies zeigt, dass die Herrschenden über Leichen gehen, wenn es ihren Interessen nutzt. Außerdem wurden mehrere hundert Demonstranten durch die Schergen des französischen Staates verletzt. Wir drücken den Angehörigen und Freunden unser Beileid und den Protesten unsere Solidarität aus!

Desweiteren trugen in Marseille tausende Anwohner ihre Trauer und Wut auf die Straße, nachdem acht Menschen starben, weil drei sanierungsfällige Mietshäuser einstürzten. Die Immobilienkonzerne lassen die Häuser verrotten, um den Bewohnern später die Kosten für teure Sanierungen aufzudrücken oder sie aus den Wohnungen schmeißen um sie dann teurer Neuvermieten zu können, ähnliches Vorgehen ist auch hier in Deutschland Gang und gebe. Auch das ist Mord! Wir drücken den Angehörigen und Freunden unser Beileid und den Protestierenden unsere Solidarität aus! Dies erinnert uns an den Grenfell- Brand in London, aber auch an die Situation in Deutschland wo beim Brandschutz oder an der Bausubstanz gepfuscht wird, damit die Bauunternehmen kosten sparen und so mehr Profite machen oder wo für bereits Jahrzehnte fällige Sanierungsmaßnahmen die Miete aufgrund von angeblichen Modernisierungen stark erhöht wird.

Beides ist auf den Kapitalismus zurückzuführen. Skrupellose Methoden um Profite zu machen sind für die Kapitalisten notwendig, um "Konkurrenzfähig" zu bleiben und die Wirtschaft am Wachsen zu halten. Ebenso ist es für die Herrschenden nützlich, den Arbeitern ihr letztes Geld zu nehmen, um sie stärkerem ökonomischen Druck auszusetzen, sodass sie noch mehr schuften um über die Runden zu kommen und ihre Familie zu ernähren.

Es ist klar: die bürgerlichen Politiker und Parteien, die politische Vertretung der Bourgeoisie, versuchen nun die Wut der Arbeiter in Systemkonforme Bahnen zu lenken und versprechen Reformen, die diese Misstände verbessern sollen. Es ist aber klar: Reformen sorgen nicht für dauerhafte Verbesserungen! Sobald die Herrschenden es sich leisten können, versuchen sie, sie wieder Rückgängig zu machen. Aus diesem Grund ist das einzige, was die Situation des Volkes verbessern kann und wird die Abschaffung des Kapitalismus, das heißt die Sozialistische Revolution! Die Aufgabe der Kommunisten ist es daher - ob jetzt speziell in Frankreich oder allgemein international und hier in Deutschland - die fortschrittlichen Kämpfe anzuleiten und die Massen auf den richtigen Weg zu führen, in den Kampf gegen die Herrschenden und ihr System!

Für eine organisierte Arbeiterjugend gegen Staat und Kapital.

Wir sind die Jugend, wir sind der Widerstand!


Revolutionäres Kollektiv Hamburg