7. Januar 2018

Solidarität mit den proletarischen und revolutionär-demokratischen Teilen der Volksaufstände im Iran – nieder mit der imperialistischen Einmischung!

Seit Ende Dezember 2017 finden massive Aufstände in weiten Teilen des Irans statt, die sich gegen das reaktionäre iranische Regime richten und sich gegen verschiedene Symptome des bürokrat-kapitalistischen Systems im Iran positionieren, welches zu viel Armut, Arbeitslosigkeit und inflationären Lebensmittelpreisen führte. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt offiziell bei 28,8 % und viele Studenten mit Universitätsabschlüssen finden keine Arbeit.

Während den Aufständen wurden Parolen wie „Tod dem Diktator“ und „Brot, Wohnraum, Freiheit!“ oder „Brot, Arbeit, Freiheit!“ gerufen. Das repressive und reaktionäre iranische Regime reagierte mit massiver Gewalt gegen die Aufstände und tötete offiziell mehr als 27 Menschen, die tatsächlichen Todesopfer müssen weit über den offiziellen Angaben liegen. Außerdem diffamierte das iranische Regime die Aufstände als komplett von außen gelenkte Aufstände der USA und der anderen imperialistischen Mächte.

Dieser Vorwurf ist nicht komplett aus der Luft gegriffen, gerade im Hinblick auf die mediale Unterstützung der USA und Israels bezüglich der aktuellen Aufstände und der Erfahrungen der letzten Jahre und Jahrzehnte mit imperialistischer Wühlarbeit, Zerrüttung und Zersetzung nicht genehmer Staaten, die bis dato in den Einflussbereich eines anderen Imperialisten gehörten – wie Ukraine, Lybien, Syrien...


Trotzdem solidarisieren wir uns mit all den ehrlichen revolutionär-demokratischen und proletarischen Teilen der Aufstände, die zu Recht die volksfeindliche Politik und Ausbeutung der Arbeiterklasse angreifen und sich gegen das repressive Regime auflehnen und sehen gleichzeitig deutlich die Gefahr eines „Syrien-Szenarios“ im Zuge eines von den Yankees und der EU gewünschten „Regime-change“ im Iran.

Wir verabscheuen die falschen Solidaritätserklärungen Israels und der USA mit dem iranischen Volk, hinter denen nichts Anderes außer der Wunsch eines Regime-change hin zu ihnen genehmen Lakaien im Iran steht, was ihnen im Kampf um ihre Vormachtstellung in der Region nach dem Sturz der syrischen Regierung freien Lauf lassen würde. Und was die US-Imperialisten und ihre zionistischen Hunde der Region bringen, zeigt das Blutbad der letzten Jahre eindrücklich.

Das iranische Volk muss nun standhaft sein, allen Versuchen der Korruption aus dem Ausland widerstehen und mit eiserner Härte für seine gerechtfertigten Losungen kämpfen.

Der eigentliche Grund der Aufstände – das dürfen proletarische Internationalisten nie aus den Augen verlieren – ist das Elend des bürokrat-kapitalistischen Systems unter Rohani und die Ausplünderung des iranischen Volkes und speziell der Bauern und Arbeiter sowie die nationale Unterdrückung, was in der Berichterstattung der Herrschenden bewusst verschleiert wird. Stattdessen wird auf den schiitisch-islamischen Charakter der Islamischen Republik Iran zentriert, um die angebliche „Überlegenheit“ des „christlichen Abendlandes“ mal wieder unter Beweis zu stellen.

Es muss sich eine revolutionäre proletarische Führung der Aufstände entwickeln, die sich gegen die vorhanden imperialistischen Interessen, die auch in Teilen der Proteste vorhanden sind, richtet und die Richtung der Aufstände vorgibt. Sonst ist das vergossene Blut der Massen – wie schon so oft – vergebens.