11. Juni 2017

Bericht: Faschistische Provokation am Rathaus Neukölln

Die faschistischen Volks- und Arbeiterfeinde der NPD wollten an diesem Samstag eine Provokation mitten im Arbeiter- und Migrantenviertel Neukölln durchführen. Ihre erbärmliche Kundgebung war nur unter massivem Polizeischutz überhaupt möglich und wurde von über 150 Neuköllnern und Antifaschisten von Anfang an übertönt.

Es gab nur einen Tag Vorlauf für die Mobilisierung gegen die faschistische Hetzveranstaltung vor dem Neuköllner Rathaus. Zudem war völlig unklar, ob die Faschisten dieses Mal wirklich auftauchen würden, da sie bei ihren letzten großspurigen Ankündigungen regelmäßig vor der Neuköllner Bevölkerung kapituliert und den Schwanz eingezogen hatten.


Statt der von den Faschisten angekündigten 50 Teilnehmer tauchten nur 24 Elendsgestalten auf, größtenteils herangekarrt aus anderen Bezirken, die gemeinsam und unter Polizeischutz zum Rathaus kamen. Sie postierten sich auf der Karl-Marx-Straße – die diesen Namen direkt nach dem Sieg über den Faschismus durch die im Viertel trotz 12 Jahren offenen Terrors starke KPD erhielt und die auch in späteren Jahren trotz des grassierenden Antikommunismus gegen den Willen der Anwohnerschaft und der Arbeiter nicht umbenannt werden konnte.

Die faschistischen Ratten spürten von Anfang an den Hass der Neuköllner und wurden in Sprechchören und Kampfansagen derbe beschimpft. Jeder vorbeifahrende Fahrradfahrer zeigte dem Pack den Mittelfinger, viele Autos und sogar Busse hupten, es flog auch mal ein Ayran – der komplette Kiez, ob deutsch oder migrantisch, reagierte feindlich auf die Faschisten.

Wir standen den Faschisten mit dem Banner „Rassismus spaltet das Volk – steht zusammen und wehrt euch!“ gegenüber und machten von Anfang an klar, dass sie ohne Bullen hier keine Chance hätten. Gut war, dass viele politische Parolen wie „NPD: Volksfeinde!“, „Neukölln, Neukölln, Neukölln bleibt rot!“, „Tod dem Faschismus – Freiheit dem Volk!“, „Für die Macht der Reichen, geht ihr über Leichen – für die Macht der Armen, kennen wir kein Erbarmen!“, „Unser Viertel, unser Kampf – Jugend leistet Widerstand!“, „Nazi-Schweine!“, „Rote Armee und Stalins Partisanen haben die Nazi-Wehrmacht zerschlagen!“ und „Hoch die internationale Solidarität! Solidarität heißt Widerstand – Kampf dem Faschismus in jedem Land!“ gerufen wurden und nicht nur das monotone und inhaltlich schwache „Nazis raus!“.

Die faschistischen Kundgebungsteilnehmer schwiegen die komplette Veranstaltung, ließen sich beleidigen und denunzieren und ihre Redebeiträge gingen fast komplett unter. Was doch zu verstehen war, waren billige Versuche, Teilen der lokalen Massen nach dem Mund zu reden und auch ein Eingehen und Widergeben der von den Trotzkisten nach Silvester verbreiteten Lügen über unsere Organisation und vermeidliche Gewalt „Links gegen Links“.

Sehr wichtig und gut war, dass keine Fahnen bürgerlicher Parteien oder Organisationen, die nur eine andere Seite des selben verbrecherischen imperialistischen Systems mit der Tendenz zum Faschismus darstellen, bei den Antifaschisten waren. Es waren nur Banner der Antifa Rheinpfalz sowie Fahnen der Antifaschistischen Aktion und unsere Fahne und unser Transparent bei den Protesten.

Nach etwas über einer Stunde gaben sie ihre Provokation auf und zogen unter konstanten Beschimpfungen und Bedrohungen und mittlerweile sehr massivem Polizeischutz wieder ab. Für die Faschisten wurde extra der komplette U-Bahnhof Rathaus Neukölln gesperrt, sehr zum Unmut und Unverständnis der Neuköllnerinnen und Neuköllner. Außerdem wurden vom polizeilichen Staatsschutz mit ihren Hundertschaftlern einige Handvoll kämpferische Antifaschisten festgesetzt, eine halbe Stunde schikaniert, durchsucht und mit Anzeigen und Platzverweisen belegt.

Wir haben gezeigt, dass Neukölln unser Viertel war, ist und bleibt und für diese reaktionären Hunde hier kein Platz ist.
44 Nazifrei!

Neukölln bleibt Rot!
Tod dem Faschismus!



Fotostrecke PM Cheung: https://www.flickr.com/photos/pm_cheung/albums/72157684894296275




Imperialistische Degeneration.