19. März 2016

Redebeitrag auf der Demonstration am Tag der politischen Gefangenen

Wir dokumentieren hier unseren kurzen Redebeitrag, den wir auf der Demonstration zum 18. März - dem Tag der politischen Gefangenen - in Neukölln gehalten haben:

Neuköllnerinnen und Neuköllner,

Heute ist der 18. März, der Tag an dem vor fast 150 Jahren die Arbeiterklasse in Frankreich zum ersten Mal versuchte, die kapitalistische Ausbeutergesellschaft zu zerschlagen, die Macht zu erobern und ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen. Dieser Versuch wurde von den Herrschenden niedergeschlagen und im Blut der kämpfenden Arbeiterinnen und Arbeiter ertränkt.


Heute gilt dieser Tag auf der ganzen Welt als Kampftag für all diejenigen, die unterdrückt und in Gefängnisse gesperrt, die gefoltert oder ermordet werden, weil sie Widerstand leisten. Widerstand gegen ein System, dass nur einer winzigen Schicht von Herrschenden dient und nicht uns. Ein System das hierzulande mit seinen Gesetzen und Verboten, mit Einschüchterung, Überwachung, Hetze, Geld- und Gefängnisstrafen versucht jeden Widerstand im Keim zu ersticken.

In vielen anderen Ländern, vor allem in denen der sogenannten dritten Welt, ist der Terror der Ausbeuter gegen das Volk und alle die sich dagegen wehren und grade machen noch offensichtlicher und deutlicher zu spüren, dort werden unsere Brüder und Schwestern tagtäglich gefoltert und ermordet, sie lassen sie verschwinden oder im Knast verrecken. Wir sind heute hier auch in tiefem Respekt vor der Standhaftigkeit eben dieser Kämpfer des Volkes hinter Gittern!

Auch hier im Land sitzen einige unserer Freunde und Genossen teilweise für viele Jahre hinter Gittern oder auf den Anklagebänken der deutschen Justiz, weil ihre politische Überzeugung und ihre Aktivitäten den Unterdrückern ein Dorn im Auge sind.

Viele konkrete Beispiele für diese politische Unterdrückung durch den Imperialismus wurden heute schon genannt, andere werden es noch. Bullen, Faschisten, andere Handlanger des Systems haben hingegen von ihrer Justiz, von ihrem "Rechtssystem" nichts zufürchten. Die Herrschenden haben ihr Recht - doch wir haben das unsere - das Recht des unterdrückten Volkes! Das Recht der Arbeiterklasse ihr Schicksal selbst zu bestimmen. Erkämpfen wir uns dieses Recht! Bauen wir uns Stück für Stück die Organisationen auf, die dieses Recht in Zukunft durchsetzen können!

Sie versuchen uns einzuschüchtern, unsere Arbeit zu behindern und unseren Willen zu brechen, aber das wird kein Gesetz, kein Verbot und kein Knast dieser Welt schaffen, wir werden weitermachen und standhalten, solange bis unsere Klasse die Machtfrage in diesem Land auch ganz praktisch stellen kann. Organisieren wir den Hass der Jugend für den Kampf gegen ihre Knäste, die unsere Brüder und Schwestern einsperren, gegen ihre Unterdrückung jedes Widerstands, gegen ihr ganzes verkommenes System!

Rebellion ist gerechtfertigt!
Hass und Tod der Reaktion!