Unser Hauptfokus war von Anfang an die Jugendlichen auf den Straßen unserer Viertel, insbesondere im traditionell von Arbeitern und Migranten geprägten Neukölln, zu erreichen und dem Gift, den Lügen und den verkommenen Werten, welche die Herrschenden ihnen tagtäglich vorsetzen, etwas Positives und Kämpferisches entgegenzusetzen.
Neben hunderten verklebten Plakaten in Berlin und NRW wurden in einigen Verteilaktionen mehrere hundert Broschüren an öffentlichen Plätzen, Ober- und Berufsschulen sowie vor McFit verteilt und außerdem an Genossen aus Städten und Dörfern im gesamten deutschsprachigen Raum verschickt, während die leitende Parole „Zerstöre nicht dich – Zerstöre den Feind“ auch auf den Wänden im Kiez zu lesen war.
Zusätzlich zur Propaganda und Agitation auf den Straßen weiteten wir die Kampagne parallel dazu auf unsere Arbeit im Internet aus.
Neben passenden kulturellen Beiträgen proletarischer Künstler im Social Media, übersetzten wir beispielsweise eine Erklärung der „Volksrevolutionären Schüler- & Studentenbewegung Brasiliens“ (MEPR) zum Drogenproblem in den Volksmassen und verbreiteten einen Text von unseren österreichischen Genossen vom Revolutionären Aufbau aus ihrer Kampagne „Stell dich nicht ins Eck: Wehr dich und kämpf!“.
Zuletzt veröffentlichten wir dazu einen älteren Text des damals noch fortschrittlichen Revolutionary Worker aus den USA über die Beseitigung der Opiumsucht durch die chinesische Revolution „Wie durch die maoistische Revolution die Drogensucht in China verschwand“, welcher durch die Genossen vom MLM-Kommunismus-Blog übersetzt wurde.
Unser erklärtes Ziel, mit der Kampagne die Jugend unserer Viertel zu erreichen, hat zumindest in Teilen sehr gut funktioniert. Es gab positive Resonanz und Zuspruch aus den Massen, vor allem aber – und das hatten wir im Vorfeld so nicht erwartet – ein umfassendes positives Feedback von jungen politischen Aktivisten aus einem Teil der fortschrittlichen Kräfte der revolutionären Linken in Deutschland und darüber hinaus.
In unserem direkten politischen Umfeld führte die Kampagne ebenfalls zu einer Schärfung des (Klassen-)Bewusstseins in dieser Frage, Genossen hörten beispielsweise motiviert durch die Kampagne auf zu kiffen und auch im allgemeinen entwickelte sich innerorganisatorisch hier mehr Klarheit und Standfestigkeit.
Genau diese Resonanz und diese Erfahrungen in der Praxis sind es, die uns die Richtigkeit und Wichtigkeit dieser Kampagne bestätigen, auch wenn wir in einigen Punkten auch aus begangenen Fehlern lernen müssen. Vor allem haben wir gelernt, dass wir insbesondere in der Agitation auf den Straßen noch offensiver und bestimmter sein müssen.
Der als Teil des Klassenkampfs begriffene Kampf gegen Drogen und die gesellschaftliche Degeneration durch den verfaulenden Imperialismus ist in der revolutionären Bewegung der BRD noch sehr unterentwickelt. Wir hoffen mit dieser Kampagne einen ersten Anstoß geliefert zu haben, das perspektivisch radikal zu ändern.
Jugendwiderstand
März 2016