Wir veröffentlichen hier eine inoffizielle Übersetzung einer gemeinsamen Erklärung tunesischer und italienischer Maoisten:
Gemeinsame Erklärung italienischer und tunesischer Maoisten
Proletarier aller Länder und unterdrückte Völker, vereinigt euch!
Das Leid für Flüchtlinge aus Tunesien und anderen afrikanischen Staaten nimmt weiter zu.
Viele von ihnen sterben im Mittelmeer und verursachen ähnlich wie das vor kurzem, mit 180 Migranten an Bord gesunkene Schiff von der Insel Karkennah in Tunesien noch zusätzliches Leid bei ihren Familien und Freunden.
Die wirtschaftliche Krise in Tunesien leistet natürlich ihren Beitrag zu diesem Phänomen. Die Kompradorenbourgeoisie und Großgrundbesitzer unterdrücken das Volk nicht nur aus eigenem Antrieb, sondern auch im Namen und Interesse der Imperialisten. Die reaktionäre tunesische Regierung ist nicht in der Lage ausreichend Arbeitsplätze bereitzustellen und treib konsequent die Zahl der Flüchtlinge in die Höhe.
Des weiteren schließt das tunesische Regime wirtschaftliche Abkommen und Verträge mit den imperialistischen Mächten wie Frankreich und Italien ab und unterzeichnet politische Vereinbarungen wie beispielsweise der „Kampf gegen illegale Immigration“, verkauft nationale Ressourcen, was natürlich dazu beiträgt, dass imperialistische Dominanz und Armut im eigenen Land weiterhin erhalten bleibt.
Der italienischer Imperialismus kann das Problem nicht lösen: auf der einen Seite interveniert Italien militärisch mit anderen imperialistischen Ländern und verursacht Tod und Armut in Ländern wie Irak oder, aktueller, im Niger. Des weiteren investiert Italien ihr Kapital in Tunesien mit dem Vorteil der Ausbeutung der tunesischen Facharbeiter zum Nulltarif.
Sie müssen keine Steuern zahlen, Sie haben das Recht alle Profite zu exportieren und Arbeiter haben keine Gewerkschaftsrechte, diese sogenannten Investitionen haben keinen Einfluss auf Arbeitslosigkeit in einem Land wie Tunesien.
Das sind nur einige der Gründe, warum der Strom an Flüchtlingen weiterfließen wird.
Migranten werden faschistisch und rassistisch behandelt, protestieren, verschwinden und begehen sogar Selbstmord in den Flüchtlingsunterkünften, Camps und Gefängnissen.
Der italienische Innenminister Matteo Salvini bezeichnet Immigranten als exportierte Kriminelle aus Tunesien nach Italien und hat neuerdings gedroht Rettungsboote mit Geflüchteten zu verbieten an italienischen Häfen anzulegen.
Überall in Europa können wir sehen wie Flüchtlinge jederzeit wie Sklaven behandelt, ver- und gekauft werden wenn sie nicht bereits kaltblütig im Mittelmeer vor den Toren des Westens sterben müssen. Die italienische Regierung, die durch Minister Salvini verteten wird ist durch eine starke rechte, populistische sowie faschistische und rassistische Natur geprägt. Diese Mischung im Kontext einer internationalen wirtschaftlichen Krise heißt im Klartext dass die Regierung selbst Hass und Xenophobie gegenüber Immigranten schürt und verbreitet indem man sie als „Eindringlinge“ und einfach Kriminelle, Vergewaltiger, Terroristen und als Hauptgrund für wachsende Arbeitslosigkeit in Italien bezeichnet.
Die maoistischen Kommunisten aus Italien und die Maoisten von Tunesien rufen deshalb das gesamte Proletariat und die Volksmassen dazu auf, gegen den italienischen Imperialismus und das reaktionäre tunesische Kompradoren-Regime zu stellen und zu mobilisieren. Sie rufen Migranten dazu auf, sich anzuschließen und für die Bewegungsfreiheit und Asyl zu kämpfen. Sie grüßen alle Kräfte und Vereinigungen, die Flüchtlingen helfen und sie unterstützen.
Maoistische Kommunistische Partei Italiens
Organisation der kommunistischen Arbeit (Tunesien)
Party of Elkadihin (Tunesien)
Juli 2018