20. Dezember 2016

"Linke Szene" in Bremen: Zur Querfront der Verrückten

Als wir auf Facebook die Gründung unserer Bremer Grundeinheit bekannt gaben, füllten noch am ersten Tag über 50 Hasskommentare die Kommentarspalte.

Antideutsche, deutsche Bonzenkinder mit ihrer „Generation Internet Sprache" befanden uns für „K1 naise Gruppe“, oder für „Scheisz Antisemitenschmutz“. Trotzkisten gossen ebenso kübelweise Entrüstung über den Auszug der Gründungserklärung aus, wie Landser T-Shirt tragende Bahnhofsvorplatznazis. Ein paar linke Sensibelchen waren auch mit in der Front der „Kritiker“, denn sie störten sich an dem ungemütlichen Sprachstil und der mangelnden Rücksichtsnahme auf den vorschriftsmäßigen „Gender Gap“ des Bundesministeriums für Familie und Soziales. Ein paar Sozialdemokraten und Liberalen ging auch der Stift, sie blieben allerdings die Minderheit in dieser trauten Einheitsfront.

Sie alle liketen sich gegenseitig die Kommentare: Antideutsche bei den Nazis, Trotzkisten bei den Antideutschen, die postmoderne Queerfraktion einfach bei allen benannten Gruppen (wahrscheinlich, um dadurch eine „Diskursverschiebung“ zu erwirken). Ein paar Spaßvögel des Internets widmeten uns noch eigene Posts, teilweise sogar Graphiken (siehe beispielsweise Artikelbild).


Die ganze Szene schien sich auf der Plattform Facebook gegen uns zusammengeschlossen zu haben.

In Bremen selbst bekamen Aktivisten von uns zugetragen, dass man sich in der linken Szene bereits erkundigt, wer dem Jugendwiderstand angehört. Vermeintlichen Mitgliedern unserer Organisation wurde von selbsternannten Szenegurus bereits Gewalt angedroht. Unzählige Antideutsche und Freunde von Antideutschen plustern sich ohne Ende auf und übertrumpfen sich mit Drohgebärden. Unsere Propaganda wird abgerissen und übermalt.
Der Tenor ist: Wir haben in ihrer linken Szene nichts zu suchen.

Diese Querfront aus Verrückten; von der Linksjugend Solid, selbsternannten Sprach- und Geschlechtswissenschaftlern von der Uni, Leute, die Nazischweine wie Tilmann Tarach oder Henryk M. Broder nach Bremen zum Referieren einladen und Leute, die damit kein Problem haben, weil ja in ihrer Szene „alles irgendwie Emanzipatorische“ geduldet ist. Diese Querfront hat kein Platz für uns? Gut so!

Vielleicht habt ihr uns falsch verstanden: Wir wollten nie mit euch cool sein. Wir hatten nie den Anspruch ein Teil von euch zu werden und wir brauchen eure drei dreckigen Zentren nicht für unsere Politik. Ihr seid nichts als ein Haufen harmoniebedürftiger Selbstdarsteller, die nie kämpfen, wenn es nötig und richtig wäre. Eure Art linke Politik zu betreiben, hat zu dem Zustand geführt, den wir aufheben werden. Arbeiterkids und Ausländer aus der Unterschicht bleiben unter sich und fühlen sich von einer abgehobenen weißen Israelkonsens-Linken nicht mehr repräsentiert. Nicht einmal euer einziger politischer Lebensinhalt – die Bremer Faschos – haben Angst vor euch, oder werden aktiv bekämpft.

Wahrscheinlich weil ihr gerade Besseres zu tun habt. Wahrscheinlich weil ihr gerade mal wieder mit euch selbst beschäftigt seid. Wahrscheinlich weil ihr gerade Jugendliche von uns ausfindig machen wollt.

Ihr kommt nicht darauf klar, dass ihr nicht unser Bezugspunkt seid. Für Linke ist es doch so üblich, sich mit den eigenen Inhalten in erster Linie an andere Linke zu wenden. Wir sind da anders. Wir finden, bei euch ist Hopfen und Malz verloren. Eure „wilde linke Zeit“ endet eh mit dem 10ten Semester und was ihr bis dahin so treibt, ist sowieso komplett irrelevant, es sei denn ihr geht mal wieder auf Revolutionäre oder demonstrierende Palästinenser los, oder meint die Rentner vom Friedensforum bedrohen zu müssen, ihr Helden.

Unser Bezugspunkt ist die Arbeiterjugend. Da findet unser Aufbau statt. Bei Leuten, die ihr verachtet. Bei Leuten, die euch verachten. Wir haben keine Illusionen in euch. Wir wollen gar nichts von euch. Macht euer Ding und kommt uns nicht in die Quere. Aber wenn ihr meint, wegen uns aus eurer Lethargie zu erwachen und zur Abwechslung mal kämpfen zu wollen: Wir Maoisten machen das schon ein bisschen länger. Überlegt euch das gut.

Tausend Küsse,
Euer Jugendwiderstand.