17. Juli 2018

Palästinasolidarität in Neukölln

Am frühen Samstag Abend, nur einige Stunden nach den jüngsten Luftangriffen Israels auf den Gaza-Streifen, führten wir auf dem Neuköllner Hermannplatz eine kleine unangemeldete Kundgebung und darauf folgend eine Flugblattaktion mit Fahnen auf der Sonnenallee durch.

Mit Transparenten und Fahnen, sowie deutschen-arabischen Flugblättern und kurzen mit Megaphon gehaltenen Redebeiträgen, ebenfalls auf Deutsch und Arabisch, wurde insbesondere zur Hetze und Stimmungsmache der Medien gegen die Neuköllner Bevölkerung Stellung bezogen.

Die Lügen und Hetzartikel der letzten Zeit, in denen der Neuköllner Bevölkerung meist ganz plump derr Hass auf Juden unterstellt wurde, kamen teilweise als direkte Antwort auf antiimperialistische und revolutionäre Politik im Viertel, wie bspw. die rote 1.Mai Demonstration durch Neukölln, vor der schon Wochen vorher in verschiedenen Medien gewarnt wurde, die Teilnehmer seien allesamt antisemitisch, da in der Mobilisierung klar Stellung gegen Israel und die USA bezogen wurde.


Eben diese Artikel nahmen aber auch gerade dann enorm zu, als das israelische Militär als Antwort auf Proteste gegen die Vertreibung der Palästinenser, hunderte von ihnen im Gaza-Streifen, direkt an der israelischen Grenze massakrierte.

Während Israels Scharfschützen also reihenweise Palästinenser, darunter etliche Kinder und Jugendliche, durch gezielte Schüsse hinrichteten, empörten sich die BRD-Medien darüber, dass einige Neuköllner es nicht unbeantwortet lassen, wenn ein paar Provokateure mitten im Viertel die Israelische Fahne wehen lassen, an der das Blut so vieler ihrer Landsleute, ihrer Freunde und Verwandten klebt.

Wir stellen keine Forderungen an die bürgerlichen Medien – nein – wir erwarten es gar nicht anders von ihnen, es macht nur noch einmal mehr deutlich auf wessen Seite sie stehen.

Aber wir sehen uns in der Pflicht und wir sind es unseren Brüdern und Schwestern in Palästina schuldig, die Wahrheit über den andauernden Völkermord, auf unsere Straßen und zu den Massen zu tragen und den Lügen und Verleumdungen der Herrschenden, die Stimme der Unterdrückten entgegenzustellen.

Mit dem Schlagwort „Antisemitismus“ versuchen sie wiedereinmal uns mundtot zu machen. Während sie antimuslimischen Rassismus fördern, versuchen sie aus einem offensichtlichen Konflikt zwischen Imperialismus und unterdrückter Nation, einen ethnischen und religiösen Widerspruch zu machen.

Der deutsche Staat beschließt währenddessen passend dazu neue Gesetze, um den Widerstand gegen das israelische Besatzungsregime auch hierzulande zu kriminalisieren und zu bekämpfen.

Doch wir lassen uns nicht einschüchtern, genausowenig wie es das kämpfende palästinensische Volk tun wird.

Es lebe der Widerstand des palästinensischen Volkes!
Neukölln bleibt Antiimp-Kiez!
Freiheit für Palästina!