19. März 2017

Bericht zum Tag der politischen Gefangenen in Berlin


Den diesjährigen Kampftag für die Freilassung aller politischen Gefangenen begannen wir mittags mit einer kurzfristig mobilisierten Kundgebung auf dem Neuköllner Hermannplatz. 

Mit ungefähr 35 Teilnehmern, unterstützt von den Genossen von Dev Genc / Halk Cephesi (Revolutionäre Jugend / Volksfront) und ATIK (Konföderation der Arbeiter aus der Türkei in Europa), führten wir die Kundgebung durch und erreichten so viele Anwohner und Passanten. 


Es wurden mehrere hundert Flugblätter verteilt und verschiedene Redebeiträge gehalten. Neben der weiter aktuellen Rede des letzten Jahres und dem Aufruf, auch eine neue, der Form nach direkt an unsere Klassenbrüder und -schwestern im Viertel gerichtete Rede des Jugendwiderstand. Auch die Volksfront hielt eine Rede für ihren seit Dezember inhaftierten Genossen Musa Asoglu und ein Grußwort der ATIK-YDG (Neue Demokratische Jugend) wurde verlesen. Daneben wurde thematisch passende Musik gespielt und immer wieder Parolen wie „Freiheit für alle politischen Gefangenen!“, „Solidarität heißt Widerstand – Kampf dem Faschismus in jedem Land!“ und „Die BRD ist nicht unser Staat – alle Macht dem Proletariat!“ gerufen.

Die Kundgebung wurde so beendet, dass noch eine Teilnahme an der Demonstration eines Antirepressionsbündnisses in Moabit möglich war.

Obwohl wir denken, dass der Aufruf zu der dortigen Demonstration und vor allem die zentralen Parolen „Knäste abschaffen – Freiheit für ALLE!“ kleinbürgerlich-idealistisch und damit falsch sind und gerade auch zu diesem Datum eben unsere politischen Gefangenen hochgehalten werden sollten und eine Demonstration in noch proletarischeren Vierteln richtiger gewesen wäre, beteiligten wir uns auch hier mit einem kleinen Block. 

Über 100 Menschen demonstrierten hier solidarisch vorbei am Gericht bis hin zur JVA Moabit, wo die Demonstration in Sicht- und Hörweite des Knastes endete. Neben ATIK, Halk Cephesi, dem Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen, Anarchisten und Unorganisieren beteiligten sich hier auch palästinensische Genossen.

Wir hoffen das im nächsten Jahr wieder eine noch stärkere gemeinsame Aktion für unsere Gefangenen auf antiimperialistischer Grundlage zustande kommt – die Wichtigkeit des Tages und dieses Kampffeldes gebieten es uns.

Die Gefangenen sind unsere Würde!
Rot Front zum 18. März!

Jugendwiderstand