Zunächst einmal wünschen wir allen Genossen, Sympathisanten und Freunden ein kämpferisches und rotes Neues Jahr 2017! Wir versprechen, dass wir hart dafür arbeiten werden, es zu einem erfolgreichen Jahr für die Entwicklung der revolutionären Bewegung in unserem Land zu machen und dafür zu sorgen, dass unsere Reihen in diesem Jahr noch weiter anwachsen werden.
Die Gruppe RIO hat auf ihrer Website „KlassegegenKlasse“ am 1. Januar einen Artikel gegen unsere Organisation veröffentlicht, zu dem wir hier eine kurze Gegendarstellung verfassen.
Es sei gesagt, dass wir als Organisation die Linie haben, die Klasse nicht anzulügen. Das bedeutet zum Beispiel, bis auf sicherheitsrelevante Aspekte, unsere Absichten nicht zu verbergen, Sachverhalte so darzustellen, wie sie auch wirklich waren, konsequent zu unserer Ideologie und unseren Aktionen zu stehen, bis hin zu gängigen vermeintlichen Kleinigkeiten, wie Teilnehmerzahlen nicht zu verfälschen. Das kann man leider von „KlassegegenKlasse“ nicht behaupten – was allerdings durchaus ihrer ideologischen Tradition des Trotzkismus entspricht. Ihr Artikel ist ein offenkundiger Ausdruck davon und neben seinem denunziatorischen Glossencharakter in erster Linie eine bewusste Fehldarstellung eines Vorkommnisses, das keine wichtige oder geplante “Aktion“ unser Organisation darstellt.
Die uns von unseren Sympathisanten zugetragenen Berichte zu dem Vorkommnis – denen wir uneingeschränkt vertrauen – zeichnen ein anderes Bild als der reißerische Artikel: Kurz nach Mitternacht liefen ein paar unserer Sympathisanten an der im Artikel erwähnten in Neukölln veranstalteten Silvesterfeier von RIO vorbei. RIO stellt das folgendermaßen dar: „Einige Mitglieder des Jugendwiderstand liefen an uns vorbei und erkannten uns. Dabei fielen schon sexistische Sprüche wie ‚Trotzkistenfotze‘.“
Im Gegenteil grüßten sich sogar Einzelne der beiden Menschengruppen. Richtig ist, dass natürlich die Gruppe RIO erkannt wurde. Und vor allem wurde auch ihr Anführer “Wladek Flakin“ (damit gibt es in “guter“ sozialdemokratischer Tradition einen offenen Umgang bei ihnen) – ein paradiesvogelartiger amerikanischer Trotzkist – erkannt. Dieser tut sich seit geraumer Zeit dadurch hervor, dass er im Internet penetrant antikommunistische Lügen über den Maoismus verbreitet (laut ihm steht dieser nämlich in erster Linie für: Unterstützung für reaktionäre Putsche, Stärkung der Bundeswehr, atomare Bewaffnung der BRD, Hass auf Homosexuelle) und denunziatorischen Quatsch über unsere Organisation, ihre klassenspezifische Zusammensetzung und vermeintliche Mitglieder, inklusive des Outings vermeintlicher „Kader“ betreibt und damit, wie schon seine Organisation mit ihrem spalterischen Artikel zu der von uns organisierten Demonstration am 1. Mai, die Schwächung unserer Struktur im Sinn hat. Also entschlossen sich unsere Sympathisanten Wladek Flakin eine längst überfällige Ansage bezüglich seines Onlineverhaltens zu erteilen. Im Proletariat nichts Ungewöhnliches. Nicht „zehn vermummte Schläger“ gegen „etwa ein Dutzend Feiernde“, wie der Artikel suggeriert, sondern einfach 8 Sympathisanten einer revolutionären Jugendorganisation, die dem Hetzer Flakin in seinem Pulk von etwa 20 Feiernden eine klare Ansage machten: „Laber im Internet keine Scheiße Trotzkist, sowas hat im echten Leben Konsequenzen!“. Nicht mehr, nicht weniger.
Das Ganze lief natürlich offensiv ab, unsere Sympathisanten waren wütend, und es war davon auszugehen, dass einige seiner alkoholisierten „Freunde und Genossen“ – da in fast dreifacher Überzahl – vielleicht der Mut packen und sie sich grade machen würden. Generell unterscheiden wir aber auch bei trotzkistischen Organisationen immer zwischen Basis und Führung. Wir denken es gibt auch bei ihnen ein paar ehrliche Herzen, die subjektiv für die richtigen Sachen streiten wollen. Demzufolge galt die Ansage unserer Sympathisanten auch primär Flakin und es war nicht das Ziel, die anderen Feiernden im gleichen Maße anzugehen, als wären sie unsere Todfeinde. Das hätte auch ganz anders ausgesehen.
Besonders erbärmlich ist darüber hinaus, wie Leute, die regelmäßig behaupten, wir würden Frauen dadurch, dass wir nicht „gendern“ "unsichtbar machen", das tatsächlich auf aggressive Weise in unserem Fall tun, durch dreiste Behauptungen, wie „[von] einer Gruppe männlicher Mitglieder des Jugendwiderstand angegriffen wurden“ und „Die gesamte Gruppe Jugendwiderstand war daran beteiligt. Es sind ja nicht mehr als zehn Jungs.“ (unfassbar dummer Facebook-Kommentar von KlassegegenKlasse) – in dem Wissen, dass an jeder Aktion des Jugendwiderstand natürlich auch Genossinnen gleichberechtigt beteiligt sind und eben auch bei der Ansage an Flakin Frauen mit vorne waren!
Noch krasser ist die Denunziation von vermeintlichen Mitgliedern und ihrer Herkunft, während ihnen gleichzeitig nach bürgerlichem Recht Straftaten unterstellt werden. Das ist direkte Arbeit für den Klassenfeind, jedoch durchaus typisch – nicht nur für den Trotzkismus an sich, sondern ganz konkret für eine Gruppe, die darauf beharrt, Aktivisten anderer Organisationen, die damit ein berechtigtes Problem haben, auf ihren Fotos unverpixelt abzubilden und alles andere als „Abenteurertum“ darzustellen. Eine alte Weisheit besagt: Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant. Und genau diese Leute wundern sich dann ernsthaft über Konsequenzen?
Auf die erbärmliche rhetorische Finte, eine Ansage an die politische Kunstfigur „Wladek Flakin“ und seine Struktur, mit den faschistischen Angriffen der letzten Zeit, bei denen teilweise versucht wurde bewohnte Häuser in Brand zu setzen, gleichzustellen, werden wir nicht groß eingehen. Es sei gesagt, dass wir unseren Beitrag leisten, den Widerstand gegen die Faschistenschweine in Neukölln zu organisieren – auch wenn wir ihre Angriffe hier im Viertel in erster Linie als Ausdruck ihrer politisch-organisatorischen Schwäche einschätzen, nehmen wir ihren Terror gegen die Bewohner sehr ernst.
Auch Flakins „Gruppen, deren Politik darin besteht, in Zeiten wachsender rechter Gewalt und staatlicher Aufrüstung andere Linke physisch anzugreifen, können nicht als Linke oder gar Kommunist*innen bezeichnet werden“ ist nichts als liberaler Unsinn. Erstens gab es keinen „Angriff“ in diesem Sinne, zweitens besteht unsere Politik, wie jeder des Lesens fähige Mensch anhand unserer Homepage leicht nachvollziehen kann, nicht daraus und drittens, sollte man nur Mitglieder echter, Kommunistischer Parteien, die auf Grundlage des Marxismus bereit sind ihr Leben für Revolution, Partei, Volk und Klasse zu geben, Kommunisten nennen, sonst sagt dieser Begriff gar nichts mehr aus. Wir bevorzugen darüber hinaus „Revolutionäre“, „Antiimperialisten“ oder ähnliches, da „Linke“ sich auf einen parlamentarischen Rahmen bezieht, der für die Kommunisten und Revolutionäre seit den Analysen der KPCh zum Parlamentarismus in den 70er Jahren keine Relevanz mehr hat und heutzutage sich diametral gegenüberstehende Weltanschauungen zu etwas zusammenfasst, was objektiv keine gemeinsame Basis hat.
Unser Verhältnis zum Trotzkismus ist klar. Wir schätzen ihn als eine zutiefst revisionistische, sozialdemokratische Abweichung ein, was bedeutet, dass jede seiner Anwendungen in der Praxis früher oder später eine konterrevolutionäre Rolle einnehmen wird – was sich historisch bisher immer wieder bestätigt hat. Wir sind demensprechend davon überzeugt, dass man ihn ideologisch und politisch bekämpfen muss (nicht aktuell physisch!), auch wenn das momentan definitiv keine prioritäre Aufgabe darstellt.
Und nun buhlt RIO in der Opferrolle, in der sich Trotzkisten schon immer – spätestens aber seit dem Ableben ihres „großen Meisters“, sehr wohl fühlen – um die Solidarität „der Linken“. „Solidarisieren“ werden sich jetzt – wie von RIO gefordert – so einige, auch ein paar korrekte Leute die ihre Lügen fressen und falsche Maßstäbe ansetzen, in erster Linie aber liberale Antifas und Antideutsche, für die KlassegegenKlasse ansonsten das größte Antisemitenblatt ist, in ihrem antikommunistischen Wahn vereint. Erstere werden wir durch unsere Arbeit eines Besseren lehren, letztere sind uns herzlich egal und werden – ebenso, wie die Denunzianten – irgendwann ihre Quittung bekommen.