25. Januar 2019

Kreuzberg: Soli von Sozi36 + Statement

Wir dokumentieren hier ein Statement des Kreuzberger Straßenkünstlers Sozi36 zu der Hetzkampagne gegen uns und bedanken uns für die Solidarität! Auch wenn wir die darin angedeuteten Kritiken an uns für inkorrekt halten, aber das lässt sich ja in Ruhe diskutieren ;-)

Seit Monaten wird eine Hetzkampagne gegen den Jugendwiderstand geführt, in trauter Einheit von professionellen Antideutschen, bürgerlichen Medien, Politikern und Repressionsorganen. Höhepunkt war ein denunziatorischer Artikel im Tagesspiegel, der unglaublich viral ging und dessen eigene „Recherche“-Leistung darin bestand sich von antideutschen Anti-Antifas mit privaten Infos über Einzelpersonen, die sie dem Jugendwiderstand zuschreiben, füttern zu lassen. Seitdem wird breit ein Verbot dieser Gruppe, die Zerstörung der bürgerlichen Existenz von Taktikka, den sie als Wortführer denunzieren, und anderen gefordert.


Ich bin scharfer Kritiker des JW. Rückständige Frauenlinie, positiver Bezug zur deutschen Nation und undifferenzierte Glorifizierung des Proletariers an sich stoßen mir übel auf und machen eine gemeinsame Basis schwierig. Dennoch lehne ich diese Hetzkampagne zu 100% ab. Sie zielt darauf ab radikale und Palästina-solidarische Organisationen zum Freiwild zu erklären. Wer ein Problem mit dem JW hat, soll mit ihm diskutieren, seine Inhalte öffentlich kritisieren, Polemiken formulieren und unter die Leute bringen, sich mit ihnen auf Veranstaltungen anschreien. Das ist die Art, wie scharfe Auseinandersetzungen innerhalb der politischen Bewegung auf prinzipieller Grundlage geführt werden dürfen. Der Ruf nach dem Staat und ein öffentliches an den Pranger stellen von Einzelpersonen katapultieren dich sofort auf die andere Seite und du kannst dir deine Kritik in den Arsch schieben.

Die Kampagne zeigt erste Wirkung: In Hamburg gab es in der Silvesternacht eine Soli-Kundgebung vor dem Knast. Ein feiger Mob von 30 Szenies fühlte sich dazu berufen, eine JW-nahe Gruppe, bestehend aus fünf Menschen, gewalttätig anzugreifen und zu versuchen ihnen ihr Transpi mit der Parole: „Freiheit für alle politischen Gefangenen!“ zu entreissen. Der Angriff konnte durch Entschlossenheit und Solidarisierung von anderen Gruppen abgewehrt werden und das Transpi blieb beim Besitzer. Top!

Viele Organisationen und Einzelpersonen stellen sich öffentlich gegen die Hetzkampagne gegen den Jugendwiderstand. Dem möchte ich mich anschließen.

Sozi36


Ergänzung Sozi36:


Ich habe selbst 100 Geschichten aus den 00’er Jahren und gebe euch heute drei:

#1 Anti-Nazi-Demo, Journalist eines antideutschen Käseblatts schimpft mich aus dem nichts ob meines Palästinensertuchs einen Antisemiten. Ich quittiere mit: „Du scheiß Rassist.“ Er geht zur Polizei, ich krieg Verfahren und Prozess: Freispruch.

#2 Drei Antideutsche greifen mich wegen eine Palästinaäußerung körperlich an. Sie denken ich bin allein, doch irren sich und gehen zu Boden. Zehn Minuten später holt mich ein Bullentrupp und prügelt mich zusammen und nimmt mich fest. Verfahren wird eingestellt.

#3 Kundgebung gegen Repression wegen einem G8-Gipfel. Wir verteilen Flugblätter, der Anti-Repressions-Lauti (!!!) ruft durch die Anlage die Bullen dazu auf, uns von der Kundgebung zu schmeißen. Was diese nach einer Personenkontrolle tun.


"Trotzkisten hauen ist dumm und nur falsch. 1. Mai gab’s wohl zwei Sachen, ne Schelle an einen anderen MLM-Orga-Menschen, war scheiße, aber ne Schelle, kein Weltuntergang. Und den „Angriff auf den feministischen Block“? Da wollten sie das Anti-BDS-Transpi wegnehmen, nicht mehr und nicht weniger. Sie haben keinen feministischen Block angegriffen, sondern versucht, dieses Transpi an sich zu nehmen, nicht mehr und nicht weniger."