12. Dezember 2018

Antwort auf den Tagesspiegel

Antwort auf den Tagesspiegel

Maos Schläger aus Berlin-Neukölln“ und „Die Kameradschaft Jugendwiderstand und die Neonazis“

Wir sind proletarische Jugendliche. Wir sind Revolutionäre. Wir werden den Ansprüchen der bürgerlichen Presse nie genügen. Das liegt in der Natur der Sache. Sie repräsentieren das System der Herrschenden, den Klassenstaat der Bourgeoisie mit all seinen Monopolkonzernen, Kriegen, Ausplünderung der Völker der Welt, Chauvinismus, Hunger, Armut und Ungerechtigkeiten. Auch wenn sie hier und da zaghaft und scheinheilig manche Auswüchse kritisieren, auch wenn sie „Objektivität“ vorgaukeln. Wir kämpfen für die Unterdrückten, für die Arbeiterklasse, das Volk und die Völker der ganzen Welt. Für eine Zukunft ohne Krieg, Ausbeutung und Unterdrückung. Für den Sozialismus, für den Kommunismus. Und das kompromisslos und konsequent, voller Hass auf den Feind und voller Liebe für die Unsrigen, für unsere Klasse und das Volk. Es gibt einen klaren Interessengegensatz zwischen ihnen und uns. Unüberbrückbar. So einfach ist das.

Und wir bleiben auch dabei: ,,Wenn der Feind uns bekämpft, dann ist das gut und nicht schlecht, denn es ist der Beweis, dass wir zwischen uns und dem Feind einen klaren Trennungsstrich gezogen haben. Wenn uns der Feind energisch entgegentritt, uns in den schwärzesten Farben malt und gar nichts bei uns gelten lässt, dann ist das noch besser; denn es zeugt davon, dass wir nicht nur zwischen uns und dem Feind eine klare Trennungslinie gezogen haben, sondern dass unsere Arbeit auch glänzende Erfolge gezeitigt hat."

Trotzdem bleibt der selbstgegebene Anspruch des Tagesspiegel „rerum cognoscere causas“ – die Ursachen der Dinge erkennen, der Sache auf den Grund gehen. Ihre neuste Skandalreportage „Maos Schläger aus Berlin-Neukölln“ vom 08. Dezember wird dem eigenen, bürgerlichen Anspruch in nichts gerecht. Wir wollen hier das gröbste an tendenziösen Darstellungen, spitzfindigen sprachlichen Mitteln zur Wahrheitskittung und offenen Lügen der Journalisten Stück für Stück berichtigen und ein mal konkret zu den Vorwürfen, die Hunderttausende gelesen haben, Stellung beziehen.

Warum gerade jetzt?

In unserem imperialistischen Nachbarland Frankreich brennen aktuell alle Straßen. Das Volk wehrt sich und kämpft, es nimmt sich in bewusster sozialer Rebellion die Straßen, während Schülerinnen von den Bullen mit Gummigeschossen die Augen ausgeschossen bekommen, TNT-beladene Gasgranaten-Geschosse und Flash-Balls dutzende verstümmelt und schwer verletzt zurücklassen. Während hunderte Minderjährige sich wie schwerkriminelle Strafgefangene vor dem hochgerüsteten Gewaltapparat des Staates in Reih und Glied kniend, mit erhobenen Armen präsentieren müssen, kämpfen die Massen und rebellieren gegen Lohnraub, Armut und immer unerträglichere Lebensumstände. In der international vorpreschenden BRD gibt es die Initiative, die Rote Hilfe zu verbieten, ein in der Tradition der “bösen, stalinistischen“ KPD stehender und von der “bösen“, patriotischen K-Gruppe KPD/ML wiedergegründeter linker Solidaritäts- und Rechtshilfe-Verein. Das letzte Mal geschah das während des deutschen Faschismus 1933. Über 300 Mieter in der Böhmischen / Thiemanstraße im Neuköllner Kiez nahe Rixdorf haben aktuell drückende Existenzängste, laufen Gefahr ihre Wohnungen zu verlieren, weil spekulierende Mietwucherer damit schachern – und einige übereifrige Tagesspiegel-Redakteure meinen währenddessen, als gewichtigstes Problem kommunistische Jugendliche ausgemacht zu haben, die gegen Faschisierung, Rassismus, Verdrängung, den Ausverkauf des Viertels, Perspektivlosigkeit und für sozialen Widerstand von unten arbeiten, Bildung, Sport, Agitation und Propaganda unter der Jugend und in den Arbeitervierteln betreiben.

In der Printausgabe des Tagesspiegel widmen sie uns in der Rubrik „Mehr Berlin“ eine fette Doppelseite die bereits auf der Titelseite der Zeitung als „Linksextreme Schläger in Neukölln: Der „Jugendwiderstand““ angekündigt wird. Im Internet hat es der Artikel auf einen Schlag in die Kategorie „Meistgelesen“ geschafft. Mittlerweile sind auch „ZEIT Online“ und weitere, auch ausländische, Medien nachgezogen. Von AfD bis Linkspartei wird der Artikel aufgegriffen, verbreitet und zugespitzt.

Wir haben bereits mehrere dutzend Artikel in diversen Print- und Onlinemedien (zumeist Springer) gewidmet bekommen. Doch dieser geht von der Qualität um einiges mehr ans eingemachte, ist wesentlich offensiver in Form, Inhalt und Ausrichtung. Es werden vermeintliche Klarnamen unserer vermeintlichen Aktivisten genannt, außerdem Beruf, Arbeitsstätten, Herkunft, Wohnorte, Freizeitaufenthaltsorte, Alter und andere personenbezogene Daten. Die vermeintlichen Genossen sollen bei ihren Arbeitgebern und beim politischen Gegner denunziert werden – wie es auch schon im Verlauf der Erstellung dieses Artikels von Seiten der Journalisten geschah – es wird aggressiv und offenkundig versucht eine Stimmung zu erzeugen, die alles Mögliche an staatlicher und sozialer Repression gegen unsere Struktur und ihre vermeintlichen Mitglieder rechtfertigen soll, von Denunziation im Arbeits- und Wohnumfeld, über Entlassungen, Distanzierung von anderen “Linken“, Anzeigen, Hausdurchsuchungen bis hin zu Verboten, Knast und Angriffen.

Es wird an prominenter Stelle im Artikel auch auf einen Blog verwiesen, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, jeden gesellschaftlichen Dissens und jedes Aufbegehren zu denunzieren und als nicht mit der Staatsräson der BRD konform gehend die Fortschrittlichkeit abzusprechen: Friedensdemo-Watch. Ausgehend von der Beobachtung von Friedensmahnwachen hat sich der Blog immer mehr zu einer Meinungskontroll-Instanz der antideutschen Szene entwickelt. Auf dem verlinkten Blog findet sich dann auch direkt der einen Tag zuvor veröffentlichte Text „Die Kameradschaft Jugendwiderstand und die Neonazis“, in dem noch mehr Namen sowie dazugehörige Fotos veröffentlicht werden, in der dazugehörigen Kommentarspalte haben dann ebenfalls zum Blog gehörende Accounts noch weitere pikante, private Infos veröffentlicht, die ihnen für den Hauptartikel zu brisant erschienen und ihre Legitimität selbst in der in dieser Hinsicht bereits völlig abgestumpften linken Szene untergraben hätten.

Die zeitgleiche Veröffentlichung der aufeinander aufbauenden Texte zu ebendiesem Zeitpunkt ist kein Zufall. Vor dem Hintergrund unserer immer stärker werdenden bundesweiten Arbeit, gemeinsam mit Genossen aus allen Teilen der Republik, auch und gerade im Bereich des kämpferischen Antifaschismus, wurde gewissen antideutschen und liberalen Hetzern in der linken Szene und darüber hinaus ungemütlich. Die Solidaritätserklärung der NEA mit einem von Rechten angestochenen Jugendwiderstand-Sympathisanten und andere jüngere Entwicklungen verstärkten die Angst, zusehends die Hegemonie ihrer schmuddelkinderfreien und staatskonform-ungefährlichen Wohlfühlzone zu verlieren.

So kam die unheilige Allianz aus dem Dreigespann Linke Szene – Antideutsche - bürgerliche Presse zustande und man muss diese Rufmord-Artikel als Ergebnis der organischen Zusammenarbeit vor allem der letzten beiden betrachten. Das zahlreiche “radikale“ Antideutsche nach ihrer pseudorebellischen Jugendzeit während des Studiums mittlerweile selbst für Springer und Co arbeiten und schreiben, ist ebenfalls kein Geheimnis.


Tagesspiegel: „Maos Schläger aus Berlin-Neukölln“

Der Tagesspiegel hat die Mitglieder einer Gruppe identifiziert, die in Neukölln Linke, Juden und Andersdenkende bedroht und verprügelt. Spoiler: Die vorgeblichen Revolutionäre des Proletariats sind erstaunlich bürgerlich“

So kündigt Sidney Gennies, seines Zeichens verantwortlicher Redakteur des Tagesspiegel, die Reportage über den Jugendwiderstand an. Auf die angeblichen Feindbilder „Linke und Juden“ gehen wir weiter unten ein. Vorweg eine kleine interne Überraschung für all die Leute, die ihre eigenen Lügen über unseren “Antisemitismus“ mittlerweile selbst glauben: Bei uns in Berlin und auch in anderen Städten sind seit Gründung der Organisation auch Genossen mit jüdischen Wurzeln und Juden organisiert, die unsere ideologische, politische und organisatorische Linie teilen. Wir stehen als Kommunisten ganz in der Tradition Lenins gegen Judenhass und alle anderen nationalen und religiösen Chauvinismen, wir verteidigen die Einheit der Völker gegen nationale Unterdrückung, Spaltung und Rassismus und auch die Freiheit zu glauben – oder eben nicht zu glauben – für Angehörige aller Religionen. Zur Frage des Antisemitismus und des Zionismus und ihrer Bedeutung hier und heute wird es in naher Zukunft eine ausführlichere Stellungnahme unsererseits geben. Wir gehen soweit zu behaupten, dass wir in der realen Welt in Diskussionen und durch Aufklärung mehr gegen tatsächliche Judenfeindlichkeit geleistet und erreicht haben, als viele die sich angeblich diesem Thema verpflichten, aber in Wahrheit nur eine zionistische Agenda zur Propagierung des Kolonialstaats Israels betreiben und den Anti-Antisemitismus als Totschlagargument gegen Revolutionäre, soziale Bewegungen und Migranten ins Feld führen.

Als zweites fällt die völlig falsche, unmarxistische Verwendung des Begriffs „bürgerlich“ ins Auge. Bürgerlich sind in erster Linie Angehörige des Bürgertums, der Klasse der Bourgeoisie, die Produktionsmittel und den bürgerlichen Staat besitzen. Der sehr geehrte Redakteur möge uns doch bitte unsere Produktionsmittel zeigen, damit wir dann auch Arbeiter anstellen und Mehrwert aus ihnen auspressen können! Polemisch: Wie viel sollen wir denn noch in Nachtschichten, 60-Stunden-Wochen, mehreren Paralleljobs oder körperlich krass belastenden Tätigkeiten für einen beschissenen Lohn ackern, damit die feinen Damen und Herren Akademiker und Journalisten und andere “Arbeiter des Kopfes“ uns zuerkennen waschechte Proletarier zu sein? Und nein, wir haben uns das nicht ausgesucht. „Wir wurden so geboren. Wir werden so bleiben, bis wir sterben“ um mal abgewandelt eine bekannte Musikband der Antifa-Szene zu zitieren.

Es braucht nicht viel, um zu ihrem Ziel zu werden. Ein falsches T-Shirt, die falsche Zeitung in der Hand. Oder eine politische Meinung, die sie nicht teilen. Attackiert wird zum Beispiel, wer in ihrer Gegenwart den chinesischen Staatsgründer Mao Zedong kritisiert.“

Das ist simpel eine Lüge. Wir wissen nichts von solch einem Vorfall und sind – wie viele Leute aus den Vierteln in denen wir leben und arbeiten und auch ehrliche Genossen anderer Strukturen bestätigen werden – immer offen für ernstgemeinte Diskussionen. Auch bei starken Vorbehalten oder grundlegend anderen Standpunkten unserer Diskussionspartner. Tatsächlich gab es auch eine Kampagne Maos „lasst hundert Blumen blühen, lasst hundert Schulen miteinander wetteifern“ und den Aufruf, als Kommunist keine Kritik zu fürchten und innerhalb des Volkes vor allem mit dem Mittel der Aufklärung und Überzeugung zu arbeiten. Das entspricht auch unserer Überzeugung.

Auf der diesjährigen Demonstration am 1. Mai stürmten sie den feministischen Block und entrissen Teilnehmern ein Transparent, auf dem stand: „Den antisemitischen Konsens brechen! Jugend gegen Antisemitismus und Rassismus!“ Solche Slogans seien Teil einer schmutzigen Kampagne, rechtfertigten sie sich später in einer Erklärung.“

Das Transparent richtete sich nicht gegen Antisemitismus sondern durch seine Symbolik gezielt gegen die palästinasolidarische Bewegung. Es ging also nicht um die erwähnte Parole, wie der Artikel weismachen will, sondern um das durchgestrichene Logo der Freunde der zivilgesellschaftlichen, demokratischen BDS-Kampagne, die in internationaler Solidarität mit Palästina zum Boykott von im Zustand von Apartheid, Besatzung und Kolonialismus hergestellter Waren aufruft. Seitens der Transpiträger eine Anti-Positionierung, die auf einer internationalistischen Demonstration nichts zu suchen hat. Es wurde auch kein „feministischer Block gestürmt“ – die Anwesenden wissen ebenfalls, wer wirklich mit körperlicher Gewalt und Flaschenwürfen begonnen hat. Ausführlicher nachlesbar in unserer Erklärung zum 1.Mai 2018.

Ihre Mitglieder beanspruchen den Bezirk Neukölln für sich, gehen aber auch in Kreuzberg, Mitte und Wedding gegen Andersdenkende vor. Am liebsten gegen Linke.“

Dass „am liebsten gegen Linke“ oder generell „gegen Andersdenkende“ vorgegangen werden würde ist ebenfalls schlicht und ergreifend gelogen. Davon kann sich jeder des Lesens mächtige Interessierte auf unserer Homepage überzeugen, wo über 400 Texte, Berichte, Fotos und Artikel einen Einblick in unsere Arbeit bieten.

In den vergangenen Monaten wurden Mitglieder unterschiedlicher Gruppen und Parteien wie Die Linke, Grüne und SPD attackiert, auch Kommunisten, die nicht mit der Linie des Jugendwiderstands einverstanden sind. Ein Mann, der in Neukölln nachts auf der Straße von ihnen zusammengeschlagen wurde, sagt: Die Angriffe sind kaum von denen Rechtsextremer zu unterscheiden. Offen darüber reden wollen die wenigsten Opfer – aus Angst vor Rache.“

Gemeint ist wahrscheinlich die letzte Wahlboykottkampagne, die von verschiedenen Revolutionären durchgeführt wurde und sich gegen ALLE bürgerlichen Parteien ohne Ausnahme richtete, natürlich auch gegen die Ultra-Reaktionäre und Faschisten von AfD und NPD und auch gegen die CDU. Aber das passt natürlich nicht in die Agenda und Mission der Schreiberlinge uns krampfhaft in irgendeine rechte Ecke zu stellen. Die unbelegte Angst-vor-der-Mafia-Aussage eines anonymen Opfers halten wir ebenfalls zum Zweck der Meinungsmache für frei erfunden.

Gegründet hat sich der Jugendwiderstand im Frühjahr 2015, seitdem wächst er und geht zunehmend brutal vor. Es heißt, er sei straff organisiert. Weil von den Aktivisten zwar Gesichter bekannt sind, aber keine Namen, gilt die Gruppe in Neukölln als „Gespenst“.“

Wir wachsen, wir sind in Neukölln, und wir sind auch bekannt. Wir wissen nicht, wer uns für ein Gespenst halten sollte, außer abgehobene Politiker und Journalisten, die nichts mit der Straße verbindet über die sie fahren, schreiben und bestimmen.

Jugend- und Sozialarbeiter aus dem Kiez wollen sich auf Anfrage nicht äußern.“

Vielleicht auch, weil sie die Anfrage ebenso wie einige vermeintlich zu uns gehörende Sympathisanten und unter anderem auch Arbeitgeber etwa einen Tag vor der Story-Deadline erhielten und von der Sympathie dieser Anfragen zunächst völlig überfordert waren? Vielleicht weil sie diese billige Panikmache nicht interessiert? Vielleicht auch weil sie kein Problem damit haben, wenn Kommunisten die Arbeiterjugend in Neukölln wie bereits seit 100 Jahren für ihre Interessen und gegen Faschisten, Drogen, Armut und Perspektivlosigkeit organisieren? Man weis es nicht…

Der Wortführer des Jugendwiderstands nennt sich „Taktikka“, er ist gleichzeitig Rapper. Auf Youtube hat er ein paar Songs hochgeladen, sie heißen „Rot wie Blut“ oder „Kämpfen oder fallen“. Taktikka hat kurze rötliche Haare, die Seiten abrasiert, er ist sehr muskulös, hat sich ein Sturmgewehr auf den linken Oberarm tätowieren lassen. Wie seine Genossen treibt er Kampfsport, nach eigener Aussage Muay-Thai, Kickboxen und Mixed Martial Arts, allerdings sei auch Vollkontakt-Karate „für Straßenauseinandersetzungen natürlich gut“.“

Sie haben keine wirklichen Information ob und wer in der demokratisch-zentralistischen Struktur unser Organisation Führung ist oder wer welche Verantwortlichkeit hat. Personen die über die Musik unter Pseudonymen öffentlich auftreten und über die sie wegen ihrer Szenevergangenheit Informationen haben, mutieren so in dieser Meister-Recherche ganz schnell zu Führern und „zweitwichtigsten“ Personen. Über die allermeisten Anderen – unter anderem unsere Kanacks, Ausländer, Migranten – wissen sie einfach so gut wie nichts, da diese nicht in engere Berührung mit der linken Szene gekommen sind. Unsere Mohammeds, Swetlanas, Alis, Iwans und Hassans haben diese biographische Vorgeschichte nicht – wie ein Großteil unser deutschstämmigen Genossen zum Glück ebenfalls nicht. Deswegen bleiben ihnen solche Outings vorerst erspart – denn in die Berufsschulen, Arbeiter- und Armenviertel Ost-Berlins, Neuköllns und Weddings haben Journaille und Antideutsche so gut wie keinen Einblick.

Sie beschimpfen ihre Gegner mit einem Vokabular, das in der linken Szene eigentlich verpönt ist: bezeichnen Frauen als „Schlampen“ oder „Trotzkistenfotzen“, Männer als „Hurensöhne“ und „schwanzlose Missgeburten“. Machen Witze über Menschen mit Behinderungen. Ihr Auftreten verwirrt auch die Ermittler. Als zwei Dutzend Mitglieder des Jugendwiderstands im August unvermummt einer Gruppe Polizisten gegenüberstanden, rätselten diese, wen sie da vor sich haben. Für Linke seien die jungen Männer zu muskulös und martialisch, fanden sie. Am Ende vermuteten die Beamten, es handele sich um Fußball-Hooligans.“

Aus irgendwelchen Random-Facebookbeleidigungen und -witzen vermeintlicher Sympathisanten wird hier ein Bild erzeugt, was suggeriert, dass das der offizielle Sprachduktus des JW ist. Und ja, Witze über und Beleidigungen an unsere politischen Gegner müssen keiner vom Bundesministerium für Sprachzensur abgesegneten Political-Correctness-Linie entsprechen. Wer meint daraus irgendeine moralische Empörung zu konstruieren und Humorlosigkeit und Sprachreinheit zum Gradmesser des Bewusstseinsstandes von Kommunisten zu verklären, kann sich gerne noch einmal den Briefverkehr zwischen Marx und Engels zu gewissen Fragen geben (z. B. über Ferdinand Lassalle). Aber ganz kurz im Ernst: wir werden den Teufel tun, etwas gegen Behinderte zu haben. Nicht körperliche Voraussetzungen oder Geschlecht sind für uns entscheidend, sondern Klasse und Standpunkt.

Das zweite fassen wir ganz klar und ohne Abstriche als Kompliment für uns und leider treffende Kritik an einer verweichlichten und wehrlosen Linken auf. Das wir in diesem August als vermeintliche “Fussball-Hooligans“ dem Rudolf-Hess-Marsch der Faschisten entgegenstanden, erst in Spandau und dann in Friedrichshain und Lichtenberg, verschweigt der Artikel natürlich bewusst.

Anhänger des Jugendwiderstands rufen zu Gewalt gegen Zugezogene auf, da die ihren Kiez kaputt machten. In Neuköllner Kneipen bedrohen sie Touristen. Besonders auffällig ist aber ihr Hass auf Israel – und auf Linke, die den jüdischen Staat in Schutz nehmen. Einem Mann, der in Neukölln mit Davidstern auf seiner Jutetasche über die Straße ging, drohten sie Schläge an. Mit „diesem Schwuchtelbeutel“ solle er sich bloß nicht mehr in Neukölln blicken lassen.“

Unterschiedslose Gewalt gegen Zugezogene also, ja? Auch hier ohne Beleg. Außer ein paar Tags gegen eine individualistische, arrogante, abgehobene und dekadente neureiche, urbane Subkultur, die quasi zum Gesicht dieser Entwicklung in Berlin geworden ist, während Hauseigentümer und Co nicht direkt greifbar jeden Tag vor deiner Nase ihre vermeintliche Erhabenheit demonstrieren: Hipster. Unser Klassenhass bleibt ihnen gewiss, Sorry. Und das Viertel steht – wie so oft – hinter uns.

Und vor allem kommt dieser Abschnitt auch aus, ohne das die Journalisten auf die tagtägliche strukturelle Gewalt durch Verdrängung und manchmal auch ganz praktische Gewalt mit Rausschmiss, Zwangsräumung und Bullenschikanen eingehen, die die arme Bevölkerung in Neukölln und allen von Gentrifizierung betroffenen Stadtteilen beständig trifft. Wir sind die bösen Übeltäter und die ganzen Nutznießer und Profiteure dieser unzweifelhaften „Kiez-kaputt-machen“-Entwicklung fein raus und um besten Fall sogar noch die armen Opfer des Widerstands. Belege, dass wir hinter irgendwelchen Bedrohungen gegen arglose Touristen stehen bleiben sie ebenso schuldig, wie dass sie klar sagen, dass es nicht um jüdische Symbolik auf irgendwelchen Jutebeuteln geht, wenn Antideutsche im Viertel Ärger mit Anwohnern bekommen, sondern um die dazugehörigen chauvinistischen Sprüche oder das sie von der staatlichen und strikt-zionistischen Amadeu-Antonio-Stiftung sind.

Mitglieder des Jugendwiderstands liefen beim jährlichen Al-Quds-Marsch mit, waren auch dabei, als Demonstranten im vorigen Dezember auf dem Pariser Platz Israelflaggen verbrannten – und amüsierten sich anschließend über das „große Geheule wegen ein paar brennenden Scheißfahnen“. Sie applaudierten zudem dem jungen Syrer, der im April dieses Jahres in Prenzlauer Berg einen Kippaträger mit seiner Gürtelschnalle schlug.“

In den letzten Jahren war keiner unserer Genossen bei der Al-Quds-Demo. Aber auch wenn, würden wir uns dafür bestimmt nicht vor der kriegstreiberischen Presse des Imperialismus rechtfertigen. Unseren Bericht zu der Demo für Palästina auf dem Pariser Platz findet ihr hier, macht euch euer eigenes Bild. Das Originalzitat sei aber gegeben, es erzeugt doch ein etwas anderes Bild: „Nun setzt in der lokalen und internationalen Presse, von Zionisten aller Couleur, CDU, SPD, liberalen Antifas und Bürgermeister Müller, das große Geheule wegen ein paar brennenden Scheißfahnen ein, während niemand von diesen verlogenen Hunden sich über die von israelischen „Sicherheitskräften“ in den letzten Tagen getöteten Demonstranten echauffiert. Brennende Lappen versus Menschenleben – die Prioritäten der Liberalen sind klar gesetzt. Das ist nichts anderes als eine zynische, imperialistisch-chauvinistische Zuspitzung der „Steine fliegen und ihr schreit, Menschen sterben und ihr schweigt“-Weisheit der Autonomen. Dazu gibt es nicht viel zu sagen. Sie packen auf die Fahne ihres auf Krieg, Vertreibung und Unterdrückung basierenden zionistischen Kolonialstaates ein jüdisches Symbol und wundern sich dann scheinheilig das es brennt.“
Wo wurde denn dem syrischen Jungen applaudiert? Es gab einen kritischen Artikel eines Schreibers von „Rotes Neukölln“, der den Fall aus einer anderen Perspektive betrachtete.

Das Bezirksamt Neukölln ist ebenfalls alarmiert. Der CDU-Politiker Falko Liecke, Jugendstadtrat und stellvertretender Bürgermeister des Bezirks, hat sich schon persönlich mit den Maoisten angelegt. Weil die Gruppe online gegen Israel hetzte, bemühte er sich, deren Facebook-Seite sperren zu lassen. Daraufhin wurde er beschimpft: „Liecke, du halber Jude, die einzige Seite, die gemeldet wird, ist deine.“ Ein anderer schrieb ihm, dass es in Neukölln bald 9000 Judenhasser geben werde, da könne Liecke sowieso nichts ausrichten.“

Persönlich anlegen“ ist für uns etwas anderes als wenn ein uns persönlich unbekannter CDU-Rathaus-Liecke auf seiner Facebook-Seite eine Anzeige schaltet, die freie Meinungsäußerung auf Facebook noch weiter zu zensieren und dafür ganze 20 Likes und viel Häme aus dem Viertel bekommt. Und da ist natürlich jede wütende und beleidigende Zuschrift die er bekommt eine direkte Auseinandersetzung mit dem Maoismus und von uns, ist klar…

Die Berliner SPD hat beim Landesparteitag gerade einen Beschluss gefasst, wonach der Jugendwiderstand als „extremistische, antisemitische Organisation politisch isoliert und bekämpft werden muss“. Insbesondere fordert die Partei eine „bessere Sensibilisierung der Polizei“ und eine scharfe Verfolgung der Gewalt- und Straftäter“

Ein Beschluss der SPD gegen uns. Die SPD. Die Partei, die Liebknecht und Luxemburg, die Gründer der Kommunistischen Partei Deutschlands, bereits erfolgreich „politisch isoliert und bekämpft“ hat – also von Faschisten und brennenden Antisemiten hat ermorden lassen. Die Partei, die beim Blutmai 1929 (kennen einige jüngere Leser vielleicht leider nur aus „Babylon Berlin“) in Neukölln und im Wedding durch eine „besser sensibilisierte Polizei und scharfe Verfolgung der Gewalt- und Straftäter“ bereits erfolgreich kommunistische „Extremisten“ zur Strecke gebracht hat. Die Partei, die für die Profite und Macht der Bonzen den 1. Weltkrieg mitverbrochen hat, den Jugoslawienkrieg, Afghanistanbesatzung, Hartz 4, jeden Bullenknüppel der bei einer Wohnungsräumung in Berlin einer Oma in die Fresse knallt… diese SPD hat einen Beschluss gegen uns gefasst! Eine Anerkennung, die ihr hoffentlich irgendwann gebührend zurückgezahlt werden kann.

Von ihm existiert ein Video, in dem er bei einer Feier zu Ehren der „Volksfront zur Befreiung Palästinas“, kurz PFLP, auftritt. Die Terrorgruppe ist für eine lange Reihe von Flugzeugentführungen und Morden verantwortlich. 2014 stürmten Anhänger mit Äxten und Messern bewaffnet eine Jerusalemer Synagoge während des Gottesdienstes und töteten vier Rabbiner. Der Jugendwiderstand bewundert diese PFLP als „fortschrittlichste antiimperialistische Kraft in Palästina“ und fühlte sich geehrt, bei der Feier zum 50. Bestehen zu sprechen.“

So kann man die Politik der PFLP natürlich auch (falsch) zusammenfassen. Oder man guckt sich kritisch ihre Homepage an, um einen wirklichen Einblick in ihre Arbeit und ihren Kampf zu bekommen. Die Volksfront Palästinas setzt sich laut Programm übrigens für ein gleichberechtigtes Zusammenleben von Muslimen, Christen und Juden in einem säkularen, demokratischen, sozialistischen und freien Palästina ein, from the river to the sea.

Eines der wenigen Opfer, die bereit sind, ihren Namen zu nennen, ist Erik Marquardt. Der Grünenpolitiker half vor zwei Jahren, Plakate mit dem Slogan „Refugees Welcome“ an Straßenlaternen zu befestigen, es war nicht mal das Parteilogo drauf. Im Richardkiez klebten Mitglieder des Jugendwiderstands eigene Sticker auf das Plakat, als Marquardt protestierte, schubsten sie ihn und drohten: „Wenn du die Aufkleber anfasst, stechen wir dich ab.“

Auch hier raten wir wirklich Interessierten, sich unseren Bericht zur Wahlboykottkampagne 2016 durchzulesen, die hier entstellt wird: „Die Vertreter der Parteien des Ausbeutersystems reagierten auf den Wahlboykott sehr aggressiv. Es gab wüste Beschimpfungen, Gewalt- und Todesdrohungen durch übermotivierte Liberale und zugekokste SPD-Mitglieder (laut Eigenaussage „mit Nahkampfausbildung“) bis hin zu Angriffskriegsdrohungen durch Grünenanhänger gegen die USA im Falle eines Trump-Sieges, und auf den Vorwurf, für „Armut und Kriegseinsätze“ zu stehen, konterten Sozialdemokratinnen schlagfertig: „Wir machen wenigstens etwas!“. Auf der anderen Seite bekamen die Anhänger der Systemparteien, gerade ihrer Jugendorganisationen, die sonst noch jeden Angriff auf die Lebensverhältnisse unserer Klasse, jede imperialistische Gewaltaktion zu verteidigen und mit „realpolitischen Notwendigkeiten“ zu rechtfertigen wissen, es hin, sich als bemitleidenswerte, völlig harmlose, pazifistische Daueropfer zu präsentieren, ganz so als hätten ihre Parteien nicht Afghanistan und Jugoslawien verbrochen, als wäre das System, welches sie repräsentieren, nicht der größte Massenmörder aller Zeiten. So zwitscherten junge Grüne in sozialen Medien: „Diese Jugendwiderstandsleute […] drohten gerade mich abzustechen. […]´Wenn du d. Aufkleber abmachst steche ich Dir mit d. Messer ins Gesicht.´ […] Widerliche Rechte“ und JuSos erwiderten „Wurden von denen bedroht. Polizei weiß über die Gruppierung Bescheid. Auch viele SPD-Plakate betroffen.“ JuSos, die sonst gerne „gegen Deutschland raven“ waren plötzlich mit der deutschen Polizei auf der Suche nach bösen roten Plakatklebern, die damit ihren bürgerlichen Wahlzirkus kommentierten. Lokale Spitzenkandidaten der Grünen wie Georg Kössler beschwerten sich online über den Wahlboykott und bettelten um Mitleid und Aufmerksamkeit, während das Linkspartei-Abgeordnetenhausmitglied Höffinghof betonte, wie viele Jugendwiderstand-Aufkleber er so abreiße und zu Anzeigen riet.“

Dass sich die Maoistengruppe wie eine Kiezpolizei inszeniert, erzeugt ein Klima der Angst. Eine in Neukölln lebende Jüdin wurde in einem Supermarkt an der Karl-Marx-Straße angepöbelt, sie trug eine Kette mit Davidstern als Anhänger. Die jungen, durchweg männlichen Angreifer verfolgten sie bis zum Parkplatz und prophezeiten: „Der Jugendwiderstand wird dich holen.““

Wir wissen nichts von dieser Geschichte. In Anbetracht des Wahrheitsgehalts des restlichen Artikels, gehen wir absolut nicht davon aus, dass er wirklich so stattgefunden hat. Niemand wird von Aktivisten oder Unterstützern unserer Organisation wegen eines religiösen Symbols angegangen. Punkt.

Innerhalb der Berliner Linken ist der Jugendwiderstand wegen seiner Übergriffe und seiner Israelhetze extrem unbeliebt. Dennoch traut sich keiner, die Gruppe von Demonstrationen auszuschließen. Selbst der Vorfall am 1. Mai, als ihre Anhänger den feministischen Block attackierten, dort um sich schlugen, traten und mit Flaschen warfen, blieb ohne ernste Konsequenzen in der Szene. Es heißt, die Gruppe verhalte sich wie eine Sekte. Schotte sich nach außen hin ab, schlage ohne Vorwarnung zu, um möglichst unberechenbar und umso einschüchternder zu wirken.“

Wir wollten in der Berliner linken Szene nie beliebt sein, dass war nie unser Anspruch. Wir haben sie von Anfang an wegen ihres kleinbürgerlichen Antikommunismus, ihres Opportunismus und ihrer Massenfeindlichkeit kritisiert, als perspektivlos für die Arbeiter-, Volks- und Jugendbewegung eingeschätzt und sind eigene Wege gegangen. Trotzdem haben wir viele Freunde dort und bekommen auch positives Feedback und Sympathie. Der Vorfall vom 1. Mai war wie oben und in unserer Erklärung beschrieben, gänzlich anders.

Im Gegensatz zur linken Szene schotten wir uns eben überhaupt nicht ab. Jedenfalls nicht von den normalen Leuten, vom Volk – höchstens von der linken Szene. Warum das absolut richtig ist, sieht man an den Personen, die jetzt wegen ihrer Szenevergangenheit “geoutet“ wurden. Die Szene ist nun mal in Großen Teilen ein rückgrat-, treu- und ehrloser Haufen mit offener Flanke zum Feind, der eben nur eine dekadente Wohlfühlnische im Bestehenden (der – laut Liebknecht – blutrünstigen und völkerzerfleischen Bestie des Imperialismus) zu verteidigen sucht, ohne jeden revolutionären Anspruch. Wir wissen uns hingegen – ebenfalls wie Liebknecht – eins mit dem deutschen Volk, mit den Massen.

Dass man inzwischen dennoch eine Menge über sie weiß, liegt an einer Fehde, die der Jugendwiderstand seit Monaten mit einer anderen maoistischen Gruppe aus Hamburg austrägt. Die Kontrahenten nennen sich „SoL“, das steht für „Sozialistische Linke“, ihr Sitz ist das sogenannte „Internationale Zentrum“ im Schanzenviertel. Jugendwiderstand und SoL bekriegen sich öffentlich mit Pamphleten, in denen sie sich gegenseitig unterstellen, Intrigen zu schmieden und weniger maoistisch zu sein als man selbst. Allein die erste Stellungnahme von „SoL“ wäre ausgedruckt 46 Din-A4-Seiten lang.“

Wir danken an dieser Stelle nocheinmal der Sekte aus Hamburg für ihre Staatsschutzarbeit und weisen die internationale kommunistische Bewegung und die politische Widerstandsbewegung dezent darauf hin, dass es ist, was es ist.

Bereits zwei Mal haben Mitglieder des Jugendwiderstands SoL-Aktivisten verprügelt“

Einmal war die “Verprügelung“ eine (1!) Ohrfeige, das andere Mal hat nicht stattgefunden. Wo sind die Belege der Herren und Damen Journalisten?

Die Gründung des Jugendwiderstands fand im Februar 2015 im Hinterzimmer eines Berliner Kulturzentrums statt. […] An der Wand hing ein Banner mit den Köpfen von Mao und Stalin.“

Ja, Überraschung. Wir sind Kommunisten. Das sind zwei der fünf größten kommunistischen Führer und Theoretiker die es je gab. Der sprachliche Trick hier: Marx, Engels und Lenin, mit ihren nach revisionistischer Lesart angeblich weißen bis halbweißen Westen, werden weggelassen, um uns besonders böse darzustellen – mit denen, die allen Widerständen zum trotz erfolgreich riesige, blühende sozialistische Staaten aufbauten und führten und den Faschismus und die Aggressionen des US-Imperialismus besiegten.

Kein Proletariat, sondern Brandenburger Gymnasiasten?
Ein Neuköllner, der nachts auf der Straße vom Jugendwiderstand attackiert wurde, kennt sie von früher. Er sagt, es handele sich, anders als die Gruppe gern behaupte, keineswegs um „Jugendliche aus den tiefsten und breitesten Teilen des Proletariats“, sondern um Brandenburger Gymnasiasten aus dem südlichen Berliner Speckgürtel. Die seien offenbar inzwischen in die große Stadt gezogen – und probierten jetzt „eine theatralische Inszenierung, als wären sie in den Straßen Nordneuköllns groß geworden“.“

Der ““Neuköllner““ ist eine trotzkistische Mimose, die nicht aus Brandenburg, sondern aus den USA zugezogen ist und an Berlin und Neukölln besonders „amazing“ findet, dass sich hier Junkies öffentlich die Spritze setzen und ein Blech rauchen – ob das der durchschnittliche Neuköllner wohl auch so sieht? Für jeden, der damals nicht verstanden hat, warum Wladek Flakin damals eine Ohrfeige bekommen und auch verdient hat: Hier ist der Grund. Das ist objektiv Zuträger-Arbeit für Staat und Reaktion.

Daneben bleibt kurz aufzuklären was „von früher kennen“ heißt und wo Wladeks Irrtum herrührt: Wladek wurde von einer Aktivistengruppe während des Schülerstreiks 2009 über die Junge Welt an ein direkt südlich Berlins gelegenes Gymnasium eingeladen, wo vor hunderten Schülern eine Agit-Veranstaltung stattfand. Dabei lernte er die Zwei “kennen“. Allerdings handelte es sich bei Beiden nicht um Schüler des besagten Gymnasiums, sondern externe Aktivisten: einer war zu diesem Zeitpunkt Klempner-Lehrling, der andere FSJler von außerhalb des „Berliner Speckgürtels“.

Generell möchten wir aber doch den Tagesspiegel-Humbug stark hinterfragen und entschieden zurückweisen: Warum bitte sehr sollen und können Schüler eines Gymnasiums kein Teil des Proletariats sein?

In den vergangenen Monaten hat der Tagesspiegel mit einer Reihe Betroffener, Augenzeugen und Behördenmitarbeiter gesprochen. Besonders hilfreich war der in der linken Szene gut vernetzte Blog „Friedensdemo-Watch“, der seit Längerem zum Thema recherchiert. Aus den Interviews und Hinweisen ergibt sich ein Bild des Jugendwiderstands, das stark von der Eigendarstellung der Maoisten abweicht. In dem nicht etwa Angehörige „ausgebeuteter Klassen“ und „unterdrückter Völker“ das Sagen haben – und in dem von der antiimperialistischen Volkskriegsromantik nicht viel übrig bleibt.“

Für diesen Artikel bekommen Jan Werkener und Maja Friedrich Geld. Wahrscheinlich leben sie sogar davon, solche billigen Artikel zu recherchieren und zu produzieren. Sie gehören zu den Wenigen, die ihre Berufung – Social-Media-Stalkereien und gegen Antiimperialisten und revolutionäre Linke zu schießen – zum Beruf machen konnten. Herzlichen Glückwunsch! Dafür können sie bequem leben, wahrscheinlich sogar ganz gut, während wir uns für einen beschissenen Lohn den Buckel krumm schuften, ob als Gleisbauer, Dachdecker oder Kindergärtner.

Im Jugendwiderstand haben ausschließlich Angehörige ausgebeuteter Klassen das Sagen. Er besteht ausschließlich aus Angehörigen ausgebeuteter Klassen. Und zahlreiche Aktivisten, Unterstützer und Sympathisanten haben auch ihre Wurzeln in den unterdrückten Völkern und Nationen, auch wenn wir sie und uns als Teil der deutschen Nation begreifen und es auch objektiv sind.

Taktikka, der Wortführer der Schlägertruppe, heißt im wahren Leben Patrick. Von Beruf ist der 27-Jährige Kindergärtner. Seine Kita liegt in Kreuzberg in der Nähe vom Lausitzer Platz. Kitaleitung und Trägerverein wollen sich nicht äußern. Es heißt, mit den Kindern gehe Patrick liebevoll um. Manchen Eltern sei sein Engagement beim Jugendwiderstand durchaus bekannt. Er habe ihnen allerdings versichert, dass die Gerüchte über seine Gruppe nichts weiter als bösartige Lügen seien. Die Kita-Aufsicht des Senats will dem Fall jetzt nachgehen. Taktikka wohnt in Kreuzberg in der Nähe der Taborkirche. Er trainiert mehrmals die Woche gemeinsam mit Genossen in einem Fitnessstudio im Bezirk. Auch dort, sagen Augenzeugen, habe es schon Einschüchterungen gegeben. Eine Interviewanfrage beantwortet Taktikka nicht, stattdessen kommt kurz darauf die Drohung eines Unterstützers: „Lösch dich, bevor du mein persönliches Ziel wirst!““

Wir sind keine Schlägertruppe und schon gar keine Sekte, sondern eine politische Organisation der Arbeiterjugend in Deutschland. Es ist offenkundig: es geht den Journalisten nicht um das Wohl der Kinder in dieser KiTa, die sind ihnen scheißegal. Auch nicht um die allgemeine Eignung des vermeintlichen Genossen als Erzieher, davon sind alle Eltern und Miterzieher schließlich überzeugt – sie wollen Behörden aufmerksam machen, auf schmutzigste Art und Weise sozialen und politischen Druck erzeugen und dafür sorgen, dass linke Aktivisten ihre Jobs verlieren – Berufsverbote light. Falko Liecke von der CDU, zahlreiche AfDler und andere Hetzer steigen sofort darauf ein und fordern nun die Entlassung eines offenkundig sehr fähigen und beliebten Erziehers. Diese Kampagne läuft bereits länger, immer wieder versuchen anonyme Profile im Netz die KiTa in Verruf zu bringen, Nachts beschmieren ehrlose Hände den Kinder-Laden geistreich mit „Fuck JW“, „Hallo P.. raus aus Kreuzberg!“ und „Maoisten fisten“. Das Ganze erinnert an einen aktuellen Fall aus Stuttgart. Aber die Hetze läuft ins Leere, solange sich niemand instrumentalisieren und spalten lässt. Sehr zum Verdruss von CDU, AfD, Tagesspiegel und Antideutschen. Wir denken diesen widerlichen, denunziatorischen Absatz brauchen wir an dieser Stelle gar nicht weiter kommentieren.

TJ Detweiler, der Mann, der „Gewehr an Gewehr“ an der Seite der Terrorgruppe PFLP kämpfen möchte, heißt mit bürgerlichem Namen Daniel M. Er stammt aus Bremen. Dort stand er bereits wegen Körperverletzung vor Gericht, wurde jedoch freigesprochen. Er war angeklagt, weil er als Fußball-Hooligan von Werder Bremen in eine Schlägerei verwickelt gewesen sein soll.“

Der Prozess, wegen dem der vermeintliche Genosse vor Gericht stand, war nicht irgendein Fussball-Hooligan-Prozess, sondern einer der größten Antifa-Prozesse der letzten Jahre, der so viel Solidarität und Aufmerksamkeit wie kaum ein anderer generiert hat: Der Valentin-Prozess.

Weitere Mitglieder des Jugendwiderstands tragen Namen wie David, Malte oder Johannes. Mindestens einer besucht ein renommiertes Gymnasium am Stadtrand, auf der Internetseite seiner Schule posiert der 17-Jährige fürs Gruppenfoto mit Klassenlehrer im Garten. Auch er will nicht mit dem Tagesspiegel sprechen. Keiner der Genannten hat Migrationshintergrund.“

Wie spitzfindig: wir nennen ein paar vermeintliche Mitglieder mit deutschen Namen – und konstatieren dann, dass diese keinen Migrationshintergrund haben. Die Autoren des Artikels tragen Namen wie Maja Friedrich und Jan Werkener, einige Leser sogar Wilfried und Gerdi – keiner der genannten hat Migrationshintergrund. Und jetzt? Was ist das für ein Journalismus?
Wir wiederholen unseren Kommentar vom Anfang: „Über die allermeisten Anderen – unter anderem unsere Kanacks, Ausländer, Migranten – wissen sie einfach so gut wie nichts, da diese nicht in engere Berührung mit der linken Szene gekommen sind. Unsere Mohammeds, Swetlanas, Alis, Iwans und Hassans haben diese biographische Vorgeschichte nicht – wie ein Großteil unser deutschstämmigen Genossen zum Glück ebenfalls nicht. Deswegen bleiben ihnen solche Outings vorerst erspart – denn in die Berufsschulen, Arbeiter- und Armenviertel Ost-Berlins, Neuköllns und Weddings haben Journaille und Antideutsche so gut wie keinen Einblick.“

Es gibt das Gerücht, die Senatsverwaltung für Inneres prüfe inzwischen ein Verbot der Gruppierung. Die Behörde kommentiert das nicht – jede Stellungnahme würde ein mögliches Verbotsverfahren konterkarieren.“

Ja, Kriminalisierung und Verbot – dass sieht den Innenbehörden ähnlich und passt zur allgemeinen Tendenz der Faschisierung dieser Republik mit neuen Polizeigesetzen und Co, dem allgemeinen Abbau hart erkämpfter demokratischer Rechte des Volkes. Und die “liberale“ Presse klatscht Beifall. Wir haben auch schon davon gehört, und auch von der vorpreschenden Rolle, die einige Linksparteiler dabei spielen…

Erst in der NPD, jetzt im Jugendwiderstand
Was den Jugendwiderstand noch von den meisten anderen linken Gruppen unterscheidet, ist sein positiver Bezug auf die Begriffe „Volk“, „Heimat“ sowie „Ruhm und Ehre“.
Andersdenkende werden als „Volksfeinde“ beschimpft. Das in Deutschland etablierte Holocaust-Gedenken bezeichnet ein Anhänger als „Schuldkult“. Ein weiterer sagt, ihre eigenen Opas seien allesamt „in Ordnung“ gewesen, man solle doch nicht so tun, als ob jeder Deutsche dieser Generation KZ-Aufseher gewesen sei ...
Wie passt all das zu einer linken Gruppierung, die von sich selbst behauptet, selbstverständlich auch gegen Faschismus zu kämpfen?“

Ja wir haben den marxistischen Volksbegriff, wie Generationen von Kommunisten vor uns und überall auf der Welt. Das Volk ist die Triebkraft, die die Geschichte macht und der Klassenkampf ist ihr Bewegungsgesetz. Das Volk kämpft in der Revolution, siegreich unter Führung des Proletariats. Es gibt einmal Volk als Klassenbegriff (alle objektiv im Widerspruch zum Imperialismus stehenden Klassen und Schichten unabhängig von Ethnie, das revolutionäre Subjekt) und einmal als ethnischen (als unterdrückte Klassen und Massen einer Nation oder Volksgruppe), die beide im Marxismus geläufig sind. In der Regel meinen wir in unserer Propaganda ersteren. Von den Berufsschulen bis hin zur Rapszene haben fast alle Teile des Volkes hier im Land einen korrekteren, marxistischeren Volksbegriff als die deutschen Linken und vermeintliche Marxisten – oft sogar unter Ausschluss von direkten Lakaien der Herrschenden, wie Bullen.

Nicht „Andersdenkende“, sondern all jene, die den objektiven Interessen des Volkes chronisch und hartnäckig zuwiderhandeln, gegen sie arbeiten und im schlimmsten Fall blutig kämpfen, sind in Abstufungen Volksfeinde, Feinde der Befreiung des Volkes. Auch das ist ein Wort, das von Kommunisten schon immer benutzt wurde. „Ruhm und Ehre“ prangt genau so auf Denkmälern der heldenhaften Roten Armee Stalins, die Deutschland vom Faschismus befreite, wie auf Gedenksteinen für rote deutsche Arbeitersportler und Jungkommunisten, die von den Faschisten ermordet wurden. Haben etwa die Faschisten Ehre gehabt, bei ihrem Völkermord in Osteuropa? Haben ihre Soldaten Ruhm erworben bei der Besatzung fremder Länder? Nein, objektiv haben nuneinmal unsere Ahnen und Vorkämpfer, die Kämpferinnen und Kämpfer des internationalen Proletariats, Ruhm auf den Schlachtfeldern der Revolution errungen und dabei ehrenvoll und gerade gehandelt, für das ehrenvollste und herrlichste, was es auf dieser Welt geben kann: den Kampf für die Befreiung der Menschheit.

Heimat hat jeder Mensch und so gut wie niemand hat so ein gestörtes und verqueres Verhältnis dazu, wie deutsche Linke und Liberale. Wir lieben das Volk und unser Land und deswegen kämpfen wir um es zu erobern, denn noch gehört es nicht uns, sondern der Monopolbourgeoisie und ihrem Staat. Liebe zum Volk, zu Heimat und Land war schon immer ein wichtiger Antrieb für alle Revolutionäre, proletarische, bäuerliche wie kleinbürgerliche. Eine Parole der Antifaschisten der KPD gegen die Herrschaft des deutschen Faschismus in den 30ern war „Freiheit für Deutschland!“, dafür wurden sie hingerichtet! Sie handelten aus internationalistischem wie aus patriotischem Antrieb. Zur Frage von rotem, proletarischem Patriotismus wird in naher Zukunft von uns ein grundsätzlicheres und ausführlicheres Dokument publiziert werden.

Allgemein ist es für uns als Antifaschisten und Kommunisten wichtig aus der Opferrolle herauszukommen. Sollen wir tatenlos zusehen, wie uns unsere Symbolik, unser Kulturgut, unsere Sprache und unseren Ausdruck von Faschisten und anderen Reaktionären weggenommen wird, während die Massen damit noch gute Sachen verbinden oder es einfach nur richtig ist? Nein. Wir lassen uns nichts wegnehmen. Wir holen zurück – und wir gehen in die Offensive und bedienen uns überall, wenn es unserer gerechten Sache nützt, ohne einen Hauch eurer kleinbürgerlichen Scham und Moral.

Also können wir die letzte rhetorische Frage nur mit „sehr gut!“ beantworten.

Der Blog „Friedensdemo-Watch“ hat jetzt berichtet, dass ein Mitglied früher sogar bei der rechtsextremen NPD aktiv war. Dieses zeigte sich in der Öffentlichkeit mit lokalen Parteigrößen, half bei Wahlkampfständen und demonstrierte in Hellersdorf gegen eine Flüchtlingsunterkunft, Motto: „Asylflut stoppen!““

Zunächst einmal: Fast alle unsere Genossen, die davor bereits irgendwie links politisiert und organisiert waren, haben eine Vorgeschichte in verschiedensten (roten und weniger roten) Antifa-Gruppen.

Dieser vermeintliche Genosse hingegen war mit 18 über ein paar Monate auf verschiedenen Mobilisierungen der Faschisten in Berlin. Mittlerweile ist er ihr entschiedener Feind, als Aus- und Umsteiger ein ganz besonders gehasster. Zufällig ist er auch der Genosse, der vor circa drei Monaten von einem Rechten fast totgestochen wurde, nachdem er ihn wegen seiner reaktionären Tätowierung konfrontierte. Und was fällt den grandiosen “Antifaschisten“ des Friedensdemo-Watch-Blogs dazu ein? Sie outen ihn, inklusive Fotos.

Übrigens war es kein direkter Wechsel vom Lager des Feindes in unseres. Es war ein längerer Prozess der Bewusstwerdung und des Dazulernens der ihn aus dem Dunstkreis der NPD über Strasserismus hin zum Rebell, dem Jugendverband der MLPD, und schließlich zu uns führten. Die MLPD-Genossen leisteten teilweise gute Schulungs- und Vorarbeit, nahmen uns eindeutig Arbeit ab, was seine ideologische und politische Weiterentwicklung und Umerziehung angeht, auf die wir dann einfacher aufbauen konnten. Wie dem auch sei: der Genosse hat seine Vergangenheit zigfach wieder gut gemacht und im Kampf bewiesen. Und wir sind niemandem Rechenschaft schuldig, schon gar nicht dieser “Antifa-Szene“, die keinen vernünftigen Kampf gegen die Faschisten mehr gewährleisten kann aber von allen anderen eine weiße Weste einfordert.

Wir haben tatsächlich noch mehr ehemalige Reaktionäre und Ex-Faschisten in unseren Reihen. Und wir hoffen und arbeiten daran, dass es noch mehr werden!

Wir sehen darin eine politische Notwendigkeit und erkennen es als absolut richtig, proletarische Elemente und ehrliche Herzen der gegen ihre objektiven Interessen verhetzten Massen dort zu gewinnen und herauszubrechen, Zersetzungs- und Organisierungsarbeit beim politischen Feind zu machen. Auch damit stehen wir – Überraschung – in Tradition der KPD und ihrer Genossen Leutnant a. D. Richard Scheringer und Beppo Römer, sowie ihrer Aufbruch-Zeitschrift, die damit einige bedeutende Erfolge im Kampf gegen den Faschismus erzielten.

Das hindert weder uns noch hinderte es den Roten Frontkämpferbund und die Antifaschistische Aktion der KPD auch nur eine Sekunde lang daran, den Faschisten die Faust zu geben, ihre Provokationen zu unterbinden, ihre Angriffe auf unsere Viertel und die Massen zurückzuschlagen und zu rächen und sie ganz praktisch zu bekämpfen.

Wir verstehen auch gar nicht, wo die ganzen vermeintlichen "Antifas" die Alternative sehen, da Vielen der offensive Kampf, die gewaltsame Unterdrückung des Gegners, mittlerweile zu „mackrig“, die Überzeugung und Umdrehung aber moralisch verwerflich vorkommt. Piesacken, outen, "wegglitzern" und nerven bis sie ausrasten und dann auf die bürgerliche Polizei hoffen und darauf, dass das Finanzkapital gerade nicht die Notwendigkeit sieht, ihnen die politische Macht zu übertragen?

Währenddessen gibt es bei den ganzen „Exit“-Pappkameraden, die ihren “Ausstieg“ über den bürgerlichen Staat und seine Institutionen, wie Polizei, den Geheimdienst Verfassungsschutz (beste NSU- und Gladio-Referenzen!) und Andere laufen lassen, keine Bedenken. Und das obwohl diese Behörden – wie selbst bürgerliche Medien hin und wieder zähneknirschend einräumen müssen – selbst faschistische Aktivitäten wahlweise aufbauen, decken, schützen, verheimlichen oder führen. Dort gibt es dann plötzlich “linkes Vertrauen“. Wenn jemand hingegen seine Fehler wirklich einsieht und den fundamentalen und konsequenten Schluss zieht, sich revolutionär und kommunistisch zu organisieren, um auf internationalistischer Grundlage gegen den Faschismus, Rassismus und seine Wurzeln zu kämpfen, dann ist es plötzlich „problematisch“.

Wie wenig Berührungsängste der Jugendwiderstand gegenüber Rechtsextremen hat, zeigt eine aktuelle Unterhaltung seiner Mitglieder auf Facebook. In der lobt Kindergärtner Patrick alias Taktikka den berüchtigten jungen Rechtsextremen Lasse R. aus Braunschweig. Der Kampfsportler war einer derer, die bei den Nazi-Protesten in Chemnitz Passanten und Gegendemonstranten systematisch einschüchterten und Gewalt androhten. Taktikka sagt, Lasse R. sei „sympathisch“ und solle sich doch dem Jugendwiderstand anschließen. Derzeit nerve zwar noch dessen „Hitlergedöns“, doch habe R. „Kampfgeist“ und könne sich ideologisch ja entwickeln.“

Wie bereits davor gesagt. Wir haben keine „Berührungsängste“ mit Faschisten – weder unsere Fäuste, noch unsere Argumente. Trotzdem rafft eigentlich jeder Blinde – es sei denn er hat unlautere Absichten – dass dieses private Facebookgespräch zwischen zwei roten Antifas nur so von Sarkasmus, Häme, Witz und Ironie trieft. Unsere Leute waren übrigens auch in Chemnitz – um gegen die Faschisten zu kämpfen.


Tagesspiegel: Die linke Berliner Szene distanziert sich von der gewalttätigen Politsekte.

In einem kleinen Nachartikel der am Folgetag erschien, behaupten die Experten des Tagesspiegel nun:

Die aggressiv und autoritär auftretende politische Sekte „Jugendwiderstand“ ist in der demokratisch orientierten linken Berliner Szene offenbar weitgehend isoliert. „Wir wollen nichts mit denen zu tun haben“, sagte der Verfassungsschutz-Experte der Fraktion „Die Linke“ im Abgeordnetenhaus, Niklas Schrader, am Sonntag auf Anfrage. Zuvor war am Sonnabend in der Tagesspiegel-Beilage „Mehr Berlin“ eine ausführliche Recherche zu den Aktivitäten des „Jugendwiderstandes“ unter dem Titel „Maos Schläger“ erschienen. Die Sekte verehrt Stalin und Mao, agiert antisemitisch, wird vom Verfassungsschutz beobachtet und hat bei linken Demonstrationen schon mehrfach andere Teilnehmer bedroht. Er rate allen Veranstaltern, zum Beispiel dem 1.-Mai- Bündnis, „sich klar von diesen Leuten zu distanzieren“, betont Schrader. Bei Protestaktionen seiner eigenen Partei hätten sich nach seiner Kenntnis noch keine Mitglieder der Sekte unter die Teilnehmer gemischt.“

Auch diesen Witz kommentieren wir nicht weiter groß. Ein Verfassungsschutz-Experte der Linkspartei der für die „demokratisch orientierte linke Szene Berlins“ spricht...
Wir waren also auf keinen Linkspartei-Mobilisierungen? Wessen Fahne wehte denn dann z. B. mitten auf der antirassistischen Demo in Neukölln nach den Vorfällen in Chemnitz? Aber vielleicht war der Verfassungsschutzexperte Herr Schrader ja nicht vor Ort.


Friedensdemo-Watch: Die Kameradschaft »Jugendwiderstand« und die Neonazis – Die maoistische Gruppe aus Berlin auf extrem rechten Wegen

Dieser Artikel als Grundlage und einzige “Quelle“ des Tagesspiegelartikel besteht darüber hinaus aus nichts als Polemik und Demagogie. Hier ist niemand auf irgendwelchen extrem rechten Wegen. Kameradschaft ist übrigens ein weiteres schönes Wort, was wir uns – wie weiter oben ausgeführt – zurückholen. Schon die Züge des RFB waren in Kameradschaften untergliedert.

Auf ihrer Webseite posiert dazu eine Gruppe von kahlrasierten Männern in einheitlicher Kleidung, die ihre Fäuste zeigen“

Guck euch einfach das beschriebene Bild an und urteilt selbst, ob die Beschreibung es gut trifft.

Neben einer positiven Bezugnahme auf Begriffe wie „Heimat“ und „Nation“ vertreten sie die Einheit von Körper und Geist. Dazu stählen sie ihre Körper mittels Kampfsport für den Ernstfall, der den Volkskrieg verheißt und später die Revolution.“

Der Volkskrieg IST die Revolution, die Militärtheorie der Revolution.

Von der NPD zum Jugendwiderstand ist es nur ein kurzer Weg“

Nichts als Polemik. In allen möglichen alternativen Subkulturen, und links orientierten Kreisen, auch bei den antideutschen Reaktionären, gibt es genug Leute, auf die man diesen Satz dann ebenso anwenden könnte.

Doch beim Liebäugeln bleibt es beim „Jugendwiderstand“ offenbar nicht. Die Gruppe kennt keine kritische Distanz zur extremen Rechten und scheut sich nicht, Neonazis stillschweigend in ihre Strukturen aufzunehmen.“

Oh, Entschuldigung. Hätten wir unsere guten Freunde von Friedensdemo-Watch davor um Rat ersuchen und einweihen sollen? Es gab damit einen offenen Umgang – sowohl von diesem Genossen als auch von uns aus. Alle die es wissen wollten, wussten es.

Aktuell hat der „Jugendwiderstand“ mindestens ein zentrales Mitglied, das ehemals tief in NPD-Strukturen verhaftet war. Alleine im Jahr 2013 war er an mehreren geschichtsrevisionistischen und rassistischen Kundgebungen beteiligt.“

Zentrales Mitglied, tief in den Strukturen. Wieder nichts als sprachliche Mittel um eine nicht gegebene Dramatik zu erzeugen.

Aus antifaschistischer Perspektive ist diese Person unmöglich als „Aussteiger“ zu betrachten. Vielmehr hat er unter anderen Symbolen im „Jugendwiderstand“ ein ähnliches Umfeld gefunden.“

Aus antifaschistischer Perspektive seid ihr unmöglich als Antifaschisten zu betrachten, da euch jede inhaltliche Grundlage dafür, und sei es auch nur eine in Ansätzen marxistische Faschismusanalyse, noch irgendeine kritische Distanz zum sich faschisierenden bürgerlichen Staat und seinen Organen fehlt.

Hinter den Profilen der „Jugendwiderstand“-Akteure […] stehen in Wirklichkeit weniger proletarische Jugendliche mit Migrationshintergrund [...] sondern bürgerliche Erwachsene [...] Selbstdarstellung und Realität klaffen nicht nur an dieser Stelle weit auseinander.“

Auch hierzu haben wir weiter oben bereits alles gesagt, sowohl zu diesem fürchterlich falschen Begriff von „bürgerlich“ (was ist dann proletarisch???) und zur Frage der Migranten in der Struktur.

Ergänzend vielleicht noch zur Frage der Erwachsenen und des Alters: Im Komsomol – dem Kommunistischen Jugendverband der Sowjetunion ging die Mitgliedschaft bis ins 35. Lebensjahr. Ebenso kann man bis zum 35. Lebensjahr Mitglied in der Linksjugend solid und anderen eher bürgerlichen Jugendverbänden werden. Bei uns sind ebenfalls Genossen von 15 bis in die frühen 30er Jahre organisiert. Was ist diese “Erwachsenen-Kritik“ an einzelne vermeintliche Genossen seitens Friedensdemo-Watch also wieder? Nichts als Polemik und Demagogie!

In einer martialischen Inszenierung, die mit der Verherrlichung von Gewalt und Brutalität einhergeht, schloss er mit „Tod dem Zionismus und Imperialismus, Ruhm und Ehre, von der Intifada bis zum Volkskrieg. Es lebe der Widerstand, es lebe die Volksfront“.“

Auch hier nichts als eine dramatische sprachliche Finte, statt einfach weniger reißerisch zu konstatieren: „Die Rede schloss er mit den Parolen…“.

Auch wenn der „Jugendwiderstand“ politisch vollkommen irrelevant ist, sollte die Gefahr, die von ihm ausgeht, nicht unterschätzt werden: Mit seinen gewalttätigen Übergriffen und den Versuchen, insbesondere junge Menschen für eine manifeste antisemitische, nationale, sexistische und homophobe Ideologie zu politisieren, darf ihm in der Linken nicht weiter Platz eingeräumt werden.“

Wir sind nicht antisemitisch (1, 2, 3, 4, 5), wir sind nicht “national“ in eurem Sinne, sondern in Marxens und Thälmanns, wir sind nicht sexistisch (1, 2, 3, 4, 5) und auch nicht homophob (1). Wir werden weiter junge Menschen für unsere Ideologie, den Marxismus-Leninismus-Maoismus, politisieren, mobilisieren und organisieren.

Danach folgt eine von Friedensdemo-Watch zusammengebastelte Chronologie vermeintlicher Übergriffe. Was sollen wir zu dieser Chronologie sagen? Von einigen Vorfällen wissen wir schlicht und ergreifend gar nichts, andere werden verdreht oder komplett erfunden. Ähnlich wie als der verwirrte Hetzer Martin Niewendick in der Springerpresse den Naziterror in Neukölln uns unterschieben wollte, und dafür selbst von seinen eigenen antideutschen Homies gescholten, ausgelacht und bemitleidet wurde.


Zusammenfassend: Der Großteil der Infos des Tagesspiegel kommt vom Antideutschen Blog „Friedensdemo-Watch“, von einer trotzkistischen Heulsuse und von einer Hamburger Sekte. Sie haben damit objektiv Arbeit für Verfassungsschutz, Polizei und antikommunistische, bürgerliche Presse gemacht, die nun von verschiedenen Reaktionären wie u. A. dem AfD-Bundestagssprecher dankbar aufgegriffen werden.

Die Frage, wem dieser Text nützt, ist somit geklärt.

Während in unterdrückten Nationen mutige Journalisten – oft mit Sympathien für revolutionäre Bewegungen oder wenigstens mit Herz für die Unterdrückten – Kopf und Kragen riskieren, um Verbrechen und Verschwörungen der Herrschenden aufzudecken, erschöpft sich der allgemeine Anspruch des Journalismus in der BRD wenn nicht gerade Pressemeldungen der Polizei oder der dpa abgeschrieben werden, aktuell oft in schlechter Facebookrecherche, dem aus dem Kontext reißen von Zitaten, dem Verteidigen der Ausweglosigkeit und der pazifistischen Resignation vor Missständen und der von der eigenen an den Status quo angepassten Gesinnung getragenen Inszenierung von Pseudo-Skandalen, die an der Lebensrealität der meisten Menschen völlig vorbeigehen.

An alle Leser: hinterfragt, was in dem Artikel alles nicht vorkommt – was verschweigt er, um die links- und rechtsliberale Öffentlichkeit aufzuhetzen und Kriminalisierung und Repression zu legitimieren und vorzubereiten? Letztendlich unsere gesamte ideologische, politische und organisatorische Arbeit zur Mobilisierung, Politisierung und Organisierung der Jugend gegen Imperialismus, Faschismus und Krieg. Also glaubt den Lügen der Ausbeuter nicht, macht euch ein eigenes Bild und lest unsere Texte und Berichte, nehmt Kontakt auf, unterstützt unsere Arbeit!

Rot Front!
Jugendwiderstand


Ruhm und Ehre!

Siedlerkolonialismusverherrlichung: Im Viertel unbeliebt

Kameradschaft Neukölln des RFB